Neues Quartiersmanagement startet erste Projekte für Anwohner.
Zu DDR-Zeiten galt die Plattenbausiedlung mit dem klangvollen Namen als Symbol für Aufbruch und Fortschritt. Heute ist das Kosmosviertel vor allem als sozialer Brennpunkt bekannt. Armut, Leerstand und Apathie prägen das Gebiet an der Schönefelder Chaussee. Das im April eingerichtete und vom Senat finanzierte Quartiersmanagement (QM) soll jetzt für einen neuen Aufbruch sorgen.
Kiezbewohner gefragt
Mehr Miteinander im Kiez: Dieser Zielvorgabe folgt das dreiköpfige QM-Team. Durch die Integration aller Bewohnergruppen sowie die Stärkung und Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Kiezakteuren sollen die sozialen Verhältnisse verbessert werden. Außerdem geht es um die Aufwertung des öffentlichen Raumes und die Schaffung zusätzlicher Freizeitangebote. Die Anwohner sollen dabei direkt einbezogen werden. Zu den ersten Schritten gehört ein Aktionsfonds für Nachbarschaftsprojekte, die im Juni angelaufen sind. Um für frisches Grün zu sorgen, wurde die Bepflanzung der Hochbeete in der Ladenpassage in Angriff genommen. Vor den Sommerferien wird zudem eine Kiezolympiade stattfinden.
Insgesamt stehen 7.500 Euro zur Verfügung, um gute Ideen schnell in die Tat umsetzen zu können. Finanziell unterstützt werden vor allem Aktionen, die das Zusammenleben im Kiez fördern oder das Wohnumfeld verschönern. Alle im Kosmosviertel lebenden Menschen werden aufgerufen, ihre Ideen einzubringen. Die Vorschläge sollen insbesondere auf die Förderung der Nachbarschaft sowie die Aktivierung und Beteiligung der Bewohner ausgerichtet sein. Dafür können bis zu 1.500 Euro an Materialkosten zur Verfügung gestellt werden.Für den Aktionsfonds werden noch Jury-Mitglieder gesucht, so das QM-Team. Doch diese Aktionen sind erst der Anfang. „An der Ortsteilkonferenz hat sich ein buntes Publikum mit vielen Ideen beteiligt, die wir in den nächsten Monaten mit den Menschen vor Ort diskutieren werden“, sagt Daniel Fritz vom QM-Team. Die Mitarbeiter werden im Juli und August verstärkt den Kontakt zu den Anwohnern suchen, so Fritz. Zum Beispiel am 6. Juli bei der offiziellen Eröffnung des Quartierbüros im Bürgerhaus Altglienicke (Ortolfstraße 182). Ab 19 Uhr stellen Fritz und seine Kollegen sich und ihre Arbeit vor. Alle Anwohner sind eingeladen.Im aktuellen Sozial-Monitoring des Senats gilt das Kosmosviertel als Region mit „besonderem Aufmerksamkeitsbedarf“. Laut Bezirksamt liegt die Arbeitslosenquote unter den gut 6.000 Bewohnern bei 14,9 Prozent.
Weitere Informationen finden Sie auch unter:
www.kosmosviertel.de
Tel:: (030) 77 32 01 95
Nils Michaelis,Bild: Quartiersmanagement Kosmosviertel