Gaslaternen-Demontage  laut Senat notwendig.

In den letzten Monaten blieb es in vielen Straßen Moabits dunkel. Die Gaslaternen, die hier normalerweise den Kiez beleuchten, wurden abmontiert – und monatelang nicht ersetzt. Viele Anwohner wunderten sich über den langen Lichtausfall. Den begründete die Umwelt-Senatsverwaltung nun mit aufwendigen Arbeiten an den Leuchten.

Demontage notwendig

In einer entsprechenden Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Marc Urbatsch heißt es: „Die demontierten Gasleuchten werden einzeln aufgearbeitet. Durch die aufwendigen Arbeiten an den Leuchten, die langen Lieferzeiten von notwendigen Ersatzmaterialien und die sehr hohe Anzahl von defekten Leuchten in den vergangenen neun Monaten nahm dieser Prozess überproportional viel Zeit in Anspruch.“ Eine jährliche Wartung von Gasleuchten und die Aufarbeitung von elektrischen Leuchten im Vier-Jahres-Turnus seien dabei aber vorgegeben. Werden bei dieser Wartung schwerwiegendere Mängel festgestellt, müssen sie demontiert werden. Das war alleine bei mindestens 15 der Gaslaternen zwischen Wiclef- und Turmstraße sowie Bremer- und Wilhelmshavener Straße der Fall.

Viele Beschwerden

Seit Oktober beklagten sich rund 360 Anwohner bei der zuständigen Stromnetz Berlin GmbH. Fast genauso viele Moabiter Gasleuchten wurden in den letzten neun Monaten als sogenannte Sanierungsfälle eingestuft. Zu viele, um Ersatzleuchten anbringen zu können, so die Senatsverwaltung. Stromnetz Berlin erklärt den hohen Ausfall zum einen mit dem Austritt von Gas und zum anderen mit den Herbststürmen des vergangenen Jahres, die an vielen Laternen zu Undichtigkeiten oder Schäden führten. Die meisten der ausgefallen Laternen leuchten pünktlich zum Sommerbeginn zwar wieder, weitere längere Ausfälle dieser Art können aber nicht ausgeschlossen werden. Stromnetz Berlin sei zwar für die Wartung zuständig, pauschale Fristen für die Fertigstellung dieser gibt es laut Senat aber nicht. „Eine Fristsetzung für die Aufarbeitung bei sanierungsbedürftigen Altanlagen und Ausfällen, infolge auch von Extremwetterlagen, ist nicht möglich. Eine schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme der Leuchtstellen ist im Interesse aller Beteiligten“.

Datum: 20. Juni 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Ina Peek