Irving Penn-Lebenswerk und Polaroid-Aufnahmen sind Highlights.

Spätestens mit dem Umzug in das Amerika Haus an der Hardenbergstraße 22-24 hat sich das C/O als eine der renommiertesten Adressen für Fotografie und visuelle Medien in Deutschlands etabliert. Und auch 2018 können sich Besucher und Freunde der Bildkultur wieder auf einige besondere Ausstellungen freuen. Den thematischen Rahmen und die einzelnen Ausstellungen gab das C/O Berlin jüngst in seiner Jahrespressekonferenz bekannt.

Dabei wurden auch die Entwicklungen rund um das Amerika Haus angesprochen; unter anderem sollte mit der Eröffnung des Delphi Lux Kinos im letzten Jahr die City West neu belebt werden. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Erfurt erwähnt auch das neue touristische Wegeleitsystem, mit dem Besucher noch leichter zum Ausstellungsareal gelangen sollen. „Im Verbund mit dem neuen Arthouse Kino und dem Museum für Fotografie gelingt es uns hoffentlich bald, neben der Museumsinsel ein zweites Zentrum für Kultur zu schaffen“, so der Gründer des C/O Berlin.

Hohe Besucherzahlen

Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich auch an diesem Tag. Bereits vormittags zieht es Hunderte Touristen und Berliner in die Räume, in denen aktuell noch Joel Meyerowitz’ nuancenreiche Bilder den Ton angeben. Rund 550.000 Besucher verzeichnete das Amerika Haus in den vergangenen drei Jahren. 2018 wollen die Leiter um Hauptkurator Felix Hoffmann und Kuratorin Ann-Christin Bertrand wieder an das Rekordjahr 2015 anknüpfen. Dabei könnte die kommende Ausstellung helfen. Vom 24. März bis zum 1. Juli kommen Irving Penns Werke in die Hardenbergstraße. Der Jahrhundertfotograf gilt als einflussreichster Fotograf des 20. Jahrhunderts.

Große Namen

In seiner Schaffenszeit von immerhin fast 70 Jahren lichtete er unter anderem Pablo Picasso, Salvador Dali, Marlene Dietrich und zahlreiche bekannte Models ab, zeigte Studien von Blumen und fertigte Porträts von Kindern in peruanischer Tracht, glamouröse Modeaufnahmen oder abstrakte weibliche Akte. Das C/O Berlin war schon vor Jahren interessiert an einer Ausstellung, konnte die Irving Penn Foundation aber letztlich nicht überzeugen. Ganz anders in diesem Jahr: Anlässlich des 100. Geburtstages des 2009 verstorbenen Penn holt das C/O Berlin seine Fotografien erstmalig seit 20 Jahren in die Hauptstadt. Die Ausstellung umfasst 240 Exponate und wurde zusammen mit dem Metropolitan Museum of Art kuratiert.

Mehr Highlights

Aber die Ausstellung des Ausnahmetalents soll nicht das einzige Highlight in diesem Jahr bleiben. Im Juli geht das Programm mit einer Ausstellung rund um das Thema Sofortbilder weiter. Unter anderem zeigen Wim Wenders und Dennis Hopper die Geschichte des Mediums, das vor einigen Jahren bereits abgeschrieben schien und nun umso beliebter ist: die Polaroidkamera. Gleichzeitig werden die Exponate der diesjährigen Gewinnerin des C/O Berlin Talent Awards, Stefanie Moshammer, ausgestellt.

Im September wird dann der European Month of Photography gefeiert und anschließend in der Ausstellung „Back to the Future“ der Rückbezug heutiger Fotografen auf die Techniken der vergangenen Jahrhunderte bebildert. Im Dezember endet das Fotografie-Jahr mit einer Doppelt-Ausstellung aus „Das letzte Bild“ und „Nobuyoshi Araki“, die zeigen, wie Tod und Leben fotografisch verarbeitet werden. Wer sich über das Jahresprogramm, die einzelnen Künstler und Öffnungszeiten informieren möchte, findet alles Weitere auf der Homepage des C/O Berlin.

Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Xinhua