Luise-Henriette-Gymnasium gewinnt Schülerfirmen-Wettbewerb.

Wenn die Schülerfirmen-Teams des Luise-Henriette-Gymnasiums (LHG) auf dem Wettbwerb „Business@School“ gesichtet werden, müssten den anderen Teilnehmern mittlerweile die Knie schlottern. Bereits zum dritten Mal konnte sich ein fünfköpfiges Team des Tempelhofer Gymnasiums im Regionalfinale gegen hochkarätige Konkurrenz mit seiner innovativen Idee durchsetzen. Jüngst gelang ihm allerdings sein größter Erfolg: Beim Bundesfinale in München ging das Team als Sieger hervor. Im hochklassigen Wettbewerberfeld setzten sich die 16- bis 18-Jährigen aus Tempelhof gegen mehrere Eliteschulen und im Finale gegen das Gymnasium Ottobrunn und das Erlangener Ohm-Gymnasium durch und überzeugten mit einem souveränen und authentischen Auftritt die Jury.

Die Skateboardhalterung am Fahrrad

Viel exerimentiert

In dem von der Boston Consulting Group (BCG) zum 19. Mal veranstalteten Wettbewerb treten Schülerfirmen mit Business-Ideen gegeneinander an. Der Wettbewerb sei in etwa mit dem TV-Format „Die Höhle der Löwen“ zu vergleichen, sagt Dieter Radde, Lehrer am LHG und Betreuer der Schülerfirma. Seine Schülerfirma „SkaBe“ überzeugte mit einem radikal einfachen und kostengünstigen Skateboardclip für das Fahrrad. „Die Idee dazu kam einer Schülerin, die in ihrer Freizeit skatet“, erzählt Radde.

 

Sie habe immer mit Transportproblemem zu kämpfen gehabt, wenn sie mit dem Fahrrad zum Skatepark fahren wollte. So etwas wie eine Beipacktasche müsse sich doch auch für Skateboards realisieren lassen – schön leicht natürlich und mit wenig Material zu realisieren. Anfang März entstand die Idee, dann wurde rumexperimentiert. Technische Zeichnungen wurden in ein sogenanntes „CAD-Programm“ übertragen und über einen 3D-Drucker wurden dann die ersten Skateboardhalter erstellt. „Am Anfang sind die Dinger schnell gebrochen“, sagt Dieter Radde.

Erfolgsversprechend

Der erste Prototyp, der den erforderlichen Belastungen standhielt, wurde in den Osterferien gefertigt. Und verspricht Erfolg. Die fachkundige Jury bewertete nicht nur Inhalt und Erfolgsaussichten der potenziellen Unternehmen sondern auch den Auftritt und die Flexibilität bei kritischen Nachfragen.

Viel Zeit investiert

Die Vermittlung der wirtschaftlichen Grundlagen sowie Entwicklung und Ausarbeitung des Geschäftsmodells fand in freiwilligen Zusatzkursen statt. Zwei Team-Mitglieder haben sich im Voraus mit finanziellen Inhalten für die Geschäftsidee beschäftigt, zwei mit den technischen Gegebenheiten, ein Mitglied hat den 3D-Druck verantwortet. „Alle zusammen kümmern sich um Marketing-Aspekte“, sagt Dieter Radde. Er hält die Geschäftsidee durchaus für umsetzungsfähig und will seinen Schülern, die sich gerade auf das Abitur vorbereiten, nach dem Schulabschluss helfen, diese zu realisieren. Die 11.-Klässler nehmen für die Schülerfirma einiges an Mehrarbeit neben dem normalen Schulalltag auf sich. „Offiziell wird der Wirtschaftskurs einmal wöchentlich für drei Stunden angeboten. In der heißen Phase arbeiten die Schüler aber weitaus mehr an ihrer Idee“, sagt Radde.

Sara Klinke, Bilder: LHG