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Die Evangelische Kirche lässt „Haus der Kirche“ abreißen.

Die Kirche will im Bezirk mitgestalten und wirken. Das zeigt sich an einem aktuellen Projekt. So konnte sich die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) gerade mit dem Wunsch durchsetzen, das ehemalige Studentenwohnheim in der Krummen Straße abzureißen. Anstelle des seit 2012 leer stehenden Gebäudes soll dann ein Büroneubau entstehen. Für die Gestaltung des Neubaus werden „pape + pape Architekten“ aus Kassel verantwortlich sein, die sich in einem von der Kirche ausgelobten Wettbewerb mit ihrem Entwurf durchsetzen konnten.

Neubau entsteht

Zum Areal, auf dem sich bald der Büroneubau befinden wird, gehören neben dem Wohnheim noch ein Tagungsgebäude, ein Verwaltungsgebäude und ein Mietwohnhaus. Das „Haus der Kirche“ steht seit dem                  1. November 2012 unter Denkmalschutz und ist allgemein sanierungsbedürftig. Bereits im vergangenen Jahr wurden ein möglicher Abriss und eine Neu-Nutzung diskutiert. Auch die Unterbringung von Flüchtlingen war im Gespräch, dieses Vorhaben wurde aber von der EKBO abgelehnt.

Gegen einen Abriss sprach bisher der geltende Denkmalschutz. Spätere Gutachten aber sollten zeigen, dass eine Rundum-Sanierung keine zufriedenstellende Lösung darstelle. So wurden die Mauern des Studentenwohnheims nur mit einschaligem Mauerwerk errichtet und hätten zusätzlich gedämmt werden müssen. Auch die sanitären Einrichtungen sind stark sanierungsbedürftig.

Kritik wächst

Die EKBO spricht zudem davon, dass das Vorhaben dreimal mehr qualifizierte und den heutigen Standards gemäße Wohnfläche bringe als es eine Wiederingebrauchnahme des bestehenden Studentenwohnheims es würde. Kritiker bemängeln trotzdem den sozialen Aspekt des Abrisses und die Begründung der EKBO.

Vor allem der Wegfall des potenziellen studentischen Wohnheims in Zeiten, in denen bezahlbarer Wohnraum in Berlin rar ist, steht in der Kritik. Derzeit befindet sich in dem „Haus der Kirche“ auch das Amt für kirchliche Dienste (AKD). Das Gebäude an der Goethestraße wurde bereits im Jahr 1967 fertig – und später unter Denkmalschutz gestellt.

Red/Kr, Bild: imago/Jürgen Ritter