Lichterfelde-Süd: Naturschutzpreis für Öko-Pionierin.

In jahrzehntelanger Arbeit und gegen viele Widerstände entwickelte Anne Loba aus der Weidelandschaft eine Oase der Artenvielfalt in Lichterfelde-Süd. Dafür haben ihr der Senat und die Stiftung Naturschutz Berlin jetzt den Ehrenpreis des diesjährigen Berliner Naturschutzpreis verliehen. „Anne Loba widmete sich ihrer Aufgabe mit ganzer Kraft und ehrenamtlich“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Die Stiftung Naturschutz und das Land Berlin danken ihr für die geleistete Arbeit und ihren selbstlosen Einsatz. Berlin braucht Menschen wie sie, die leidenschaftlich und beharrlich den Artenschutz voranbringen.“

Reiche Artenvielfalt

Preisträgerin Anne Loba

Im Jahr 1990 hatte Anne Loba zunächst die entsprechenden Flächen von der Deutschen Bahn angemietet. 20 Jahre lang liefen bei ihr alle Fäden zusammen. „Sie leitete die Arbeiten zur Umgestaltung an, traf Vorbereitungen für die weitere Entwicklung und holte immer mehr Leute mit ins Boot“, berichtet Christoph Röttgers von der Stiftung Naturschutz Berlin. Die rund 100 Hektar große Fläche bietet neben Weiden auch reichlich Platz für Gebüsche, offenen Flächen und kleinen Wälder. Eine Fülle von Pflanzen- und Tierarten ist dort heimisch geworden. Auf einem Teil der Weidelandschaft will ein privater Investor nun Wohnungen errichten. Der BUND fordert, den Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt zu sichern und mit einem Konzept für die öffentliche Nutzung zu verbinden.

In der Kategorie „Institutionen/Unternehmen“ erhält das St.-Michaels-Heim des Johannischen Sozialwerk e. V. ebenfalls eine Auszeichnung. Die Freiflächen rund um das St.-Michaels-Heim wurden zu einem naturnahen Park umgestaltet: Mit der Verwendung gebietsheimischen Saatguts, der Nutzung einer nachhaltigen Kompostwirtschaft und der Schaffung unterschiedlicher Lebensräume ist das Unternehmen Vorbild in Sachen Natur- und Umweltschutz. Das Beispiel zeige eindrucksvoll, welchen wertvollen Beitrag die Unternehmen und Institutionen dieser Stadt zum Erhalt der Biodiversität leisten können, wird mitgeteilt.

Der Naturschutzpreis wurde in diesem Jahr zum 30. Mal vergeben und würdigt Leistungen von Unternehmen und Personen, die sich für die urbane Artenvielfalt einsetzen und sich in besonderem Maß um den Schutz von Flora und Fauna verdient gemacht haben.

Red/nm, Bilder: Stiftung Naturschutz Berlin