AG Kino kritisiert jedoch die unklaren Bedingungen für einen Neustart der Lichtspielhäuser und fordert ein ganzheitliches Konzept.
Während sich die Berliner schon wieder in den Freiluftkinos der Stadt versammeln, um wie in den letzten Tagen Filmhighlights der Berlinale zu feiern, sind die Auflagen für Kinobetreiber immer noch unklar. Die ersten Lichtspielhäuser haben bereits wieder geöffnet, die restlichen wollen ab dem 1.Juli folgen. Doch, ob das tatsächlich überall realisiert werden kann und unter welchen Voraussetzungen, steht noch nicht fest.
„Die rasch gesunkenen Inzidenzen und die immer höhere Impfquote führen in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu Lockerungen. Doch leider beobachten wir für die Kulturorte nach wie vor ein Zurückhalten, Aufschieben und Vertrösten der Politik,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. Bereits Mitte Mai verständigten sich die Kino- und Verleihverbände auf einen langfristig planbaren Öffnungstermin am 1. Juli. Wichtig sei, ein gemeinsamer Beschluss für sämtliche Kinos, heißt es von der AG Kino.
Föderaler Flickenteppich
Und: „Aktuell sind die Kinos mit einem föderalen Flickenteppich von Auflagen konfrontiert. Die Anpassung der Auflagen erfolgt oft in spontanen, wenig transparenten Verfahren, die den Kinos keine Planungssicherheit ermöglichen. Abstandsauflagen, Test- und Maskenpflicht, Lüftungsanlagen, Besucherobergrenzen sind überall unterschiedlich geregelt“.
Die Betreiberinnen des City Kino Wedding etwa haben sich nun entschieden, die Öffnung des Kinos an der Müllerstraße auf den August zu verschieben. Es habe einfach Sinn ergeben, erst nach der traditionellen Sommerpause des Lichtspielhauses zu öffnen, schreiben sie in einem aktuellen Newsletter. Dann soll „mit etwas mehr Sicherheit was die Auflagen angeht“, der Kinobetrieb wieder starten. Die AG Kino fordert deshalb: „Kinos brauchen wieder die Chance zu wirtschaften. Denn jetzt wird entschieden, ob Arbeitsplätze in der gesamten Filmwirtschaft entstehen oder dauerhaft verschwinden. Seit fast acht Monaten warten Filmemacherinnen und -macher mit ihren Werken auf den Neustart der Kinos.“
Datum: 20. Juni 2021, Text: kr/red, Bild: IMAGO/Future Image