Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm wird den Verkehr auf der Stadtautobahn jahrelang beeinträchtigen. 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen. Zeitgleich starten zwei andere Großprojekte.
Mit den Bauarbeiten am Autobahndreieck Funkturm wird eine schwere Zeit auf Autofahrer zukommen. „Sie müssen mit erheblichen Belastungen rechnen“, sagt Andreas Irngartinger von der Deges, die für den Bund und die Länder Autobahnprojekte plant und verwirklicht. Eines der größten Vorhaben ist der Umbau des Dreiecks Funkturm. Nördlich davon betreut die Deges noch weitere Projekte entlang der Stadtautobahn: So werden die Rudolf-Wissell-Brücke neu gebaut und die Autobahn A111 bis weit nach Tegel saniert.
In 55 Jahren hat sich der Verkehr verzehnfacht
Nun teilte die Deges mit, dass die drei Großprojekte gleichzeitig realisiert werden und eine kilometerlange Kette von Baustellen entstehen wird. Irngartinger sagt: „Wir werden um erhebliche Verkehrsbehinderungen nicht herumkommen“. Und das voraussichtlich acht Jahre lang.
In den vergangenen 55 Jahren ist das Dreieck Funkturm in Charlottenburg, an dem die A 115 auf den Stadtring A100 stößt, zu einem der wichtigsten Knotenpunkte Berlins herangewachsen. Seit Anbeginn hat sich der Verkehr verzehnfacht, auf 230.000 Kraftfahrzeuge pro Tag, wie Irngartinger berichtet. Der wachsende Verkehr hat die insgesamt 1,9 Kilometer langen Fahrbahnen und die 25 Brücken verschlissen. „Die Infrastruktur ist über die Maßen sanierungsbedürftig. Aber sie kann nicht mehr saniert werden“, so der Bereichsleiter. Ein Umbau, der im Grunde ein Neubau ist, wird vorbereitet.
Bauvorbereitungen beginnen frühestens 2023
Nach dem aktuellen Stand soll das Planfeststellungsverfahren für den Umbau des sensiblen Knotenpunktes Ende 2021 beginnen. „Frühestens 2023 ist mit ersten vorbereitenden Bautätigkeiten zu rechnen“, sagte Deges-Projektleiter Burkhard Pott. Im Jahr darauf soll es dann richtig losgehen: „Für 2024 rechnen wir mit dem Beginn des Straßen- und Brückenbaus.“ Die Fertigstellung des neuen Autobahndreiecks wird frühestens für 2032 erwartet.
„Planungsprämisse ist, dass die Zahl der Fahrstreifen während der Bauarbeiten erhalten bleibt“, sagte Irngartinger. Das gelte auch für die Projekte Rudolf-Wissell-Brücke und A111. Trotzdem werden die Baustellen den Verkehr ausbremsen: Gerade am Dreieck Funkturm werde es viele Provisorien geben. Um die Lage am Kaiserdamm zu entspannen, werde dort während des Baus ein Einbahnstraßenring eingerichtet.
Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Zeitung. Den Originalbeitrag finden Sie hier.
Datum: 9. Dezember 2020, Text: Peter Neumann, Bild:imago images/Raimund Müller