Ursprünglich sollten auf der Trasse im Nordosten von Berlin in knapp drei Jahren erstmals Züge fahren. Doch Corona verzögert das Verkehrsprojekt.

Mehr Strecken und neue Verbindungen, damit Pendler und andere Fahrgäste schneller ans Ziel kommen: i2030 heißt das große Planungs- und Investitionsprogramm, mit dem der Schienenverkehr in Berlin und Brandenburg ausgebaut werden soll. Doch nun zeigt sich erneut, wie schwierig das ist. Ein Projekt, das verhältnismäßig weit gediehen ist, dauert länger als geplant.

Wie jetzt bekannt wurde, kann die Stammstrecke der Heidekrautbahn, die vom Nordosten Berlins in den Landkreis Barnim führen wird, erst ein Jahr später als bisher geplant in Betrieb gehen. Das geht aus der Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage hervor.

Start im Dezember 2024

„Infolge pandemiebedingter Verzögerungen geht der aktuell zwischen den i2030-Partnern Berlin und Brandenburg mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) abgestimmte Zeitplan von einer Inbetriebnahme des Streckenabschnitts der Heidekrautbahn von Berlin-Wilhelmsruh über Schönwalde bis Basdorf zum Fahrplanwechsel 2024 aus“, hieß es. Das bedeutet: im Dezember 2024.

Als NEB-Chef Detlef Bröcker im vergangenen Dezember mit Gästen den ersten Spatenstich feierte, war er noch zuversichtlich, dass die ersten Züge nach dem Wiederaufbau der traditionsreichen Strecke im Dezember 2023 fahren. Dann sollten wieder Pendler und Ausflügler von Wilhelmsruh direkt nach Schildow, Mühlenbeck, Basdorf, Wandlitz und weiter fahren können – so wie bis 1961. Im Zuge des Mauerbaus wurde dann der erste Abschnitt stillgelegt, weitere folgten.

Noch kein Baurecht

Beim Spatenstich im Dezember wurde aber nur der Baubeginn eines 600 Meter langen Teilstücks gefeiert. Für den Großteil der 14 Kilometer langen Strecke fehlt noch das Baurecht. Um es zu erlangen, ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, für das die NEB wiederum eine Entwurfs- und Genehmigungsplanung braucht.

DB Engineering & Consulting, ein Unternehmen der Deutschen Bahn, hat den Auftrag bekommen. Doch die Arbeiten ziehen sich hin. Ursprünglich sollten die Pläne im Sommer 2020 vorliegen, zuletzt war von März 2021 die Rede. Nun ist weitere Geduld erforderlich

Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Berliner Zeitung.

Datum: 2. März 2021, Text: Peter Neumann, Bild: Silke Willenborg