Eisvogel Flughafensee Tegel
Eisvogel Alcedo atthis Jungvogel, Männchen, sich putzend, Biosphärenreservat Mittelelbe, Sachsen-Anhalt, Deutschland, Europa *** Kingfisher Alcedo atthis young bird, male, cleaning himself, Middle Elbe Biosphere Reserve, Saxony Anhalt, Germany, Europe Copyright: imageBROKER/ThomasxHinsche iblthi05851242.jpg Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Urheberrechtes hinsichtlich der Namensnennung des Fotografen im direkten Umfeld der Veröffentlichung!

NABU startet Online-Petition zum Schutz von Flora und Fauna am Airport TXL.

Die „Tegeler Stadtheide“ mit dem angrenzenden Vogelschutzreservat am Flughafensee gilt als eines der artenreichsten Gebiete Berlins. Noch leben hier viele bedrohte Tiere wie Eisvogel, Zwergdommel und Wendehals, dazu ein Fünftel aller Berliner Feldlerchen.

Paradies in Gefahr

Doch aus Sicht des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ist das Naturparadies in akuter Gefahr. Um es zu schützen, startete die Organisation eine Online-Petition. Darin wird Regine Günther (Grüne), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, aufgefordert, die „Tegeler Stadtheide“ und das „Vogelschutzreservat am Flughafensee“ als Naturschutzgebiet auszuweisen. Am Vormittag des 15. Oktober hatten mehr als 2.000 Menschen die Petition unterschrieben.

Heimat seltener Arten

Ein großer Teil der sogenannten „Tegeler Stadtheide“ liegt auf dem heutigen Flughafengelände. Hier handelt es sich überwiegend um wertvolle Offenflächen, auf denen viele seltene Tier- und Pflanzenarten leben. Das direkt an das TXL-Gelände grenzende „Vogelschutzreservat am Flughafensee“ umfasst laut NABU artenreiche Uferzonen und Schilfbestände, aber auch Heide- und Trockenrasenflächen und soll ebenfalls Teil des Naturschutzgebiets werden. „Nur dieser Schutzstatus kann das Gebiet dauerhaft sichern“, heißt es im Petitionstext zur Begründung.

Natur gerät durch neues Wohnviertel unter Druck

„Wenn der Flughafen Tegel schließt, werden in unmittelbarer Nähe ein gigantisches Wohnviertel, Gewerbeflächen und eine Hochschule entstehen.“ Damit gerate die Natur unter Druck. Der Lebensraum von 493 Pflanzen-, 209 Schmetterlings-, 125 Bienen und 44 Libellenarten drohe in eine ökologisch verarmte Grünanlage umgewandelt zu werden. Das Etikett „Vogelschutzgebiet“ biete keinen wirksamen Schutz. Den Status als Naturschutzgebiet habe der rot-rot-grüne Senat dem NABU Berlin schon vor Jahren versprochen, aber passiert sei nichts. 

Datum: 15. Oktober 2020, Text: red, Bild: