Das Schumacher Quartier am Flughafen Tegel könnte das weltweit größte Neubauquartier in Holzbauweise werden.
Das Schumacher Quartier am ehemaligen Flughafen Tegel könnte komplett aus Holz gebaut werden. Damit würde die weltweit größte Holzhaussiedlung entstehen. Das berichtet der rbb unter Berufung auf Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, die darin ein klimafreundliches Modellprojekt sieht.
Günstige Wohnungen
Bei der Tegel Projekt GmbH, die den Bau des Schumacher Quartiers organisieren wird, geht man davon aus, dass sich durch die Holzbauweise im zweiten und dritten Bauabschnitt bis zu 25 Prozent der Baukosten gegenüber anderen Bauweisen einsparen lassen. Das würde die Chancen erhöhen, auch Wohnungen für Menschen mit niedrigen Einkommen zu bauen, hieß es. Praktische Lösungen hierfür soll die „Bauhütte 4.0“, ein Zusammenschluss von Bauleuten, Künstlern, Forschern und Herstellern, vor Ort erarbeiten.
Holz aus Brandenburg für Berlin
Nach Auffassung des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie ließe sich der Holzbedarf in den Wäldern der Region decken. Ein Engpass sei nicht der Wald, sondern die Bauindustrie. Dort seien die Kapazitäten noch deutlich begrenzter. Eine Umfrage habe ergeben, dass viele in Berlin tätige Holzbauunternehmen nicht aus der Region, sondern aus Süddeutschland oder dem EU-Ausland kommen. Großprojekte seien für einzelne regionale Unternehmen nicht leistbar.
Platz für 10.000 Bewohner
Im künftigen Schumacher Quartier, das seinen Namen der Nähe zum Kurt-Schumacher-Platz verdankt, sollen 5.000 Wohnungen, Schulen, Kitas und Sportanlagen für rund 10.000 Menschen entstehen. Auf dem Tegeler Airportgelände selbst ist die Ansiedlung eines Forschungs- und Industrieparks für Zukunftstechnologien unter dem Namen „Urban Tech Republic“ geplant. Weitere Informationen zur geplanten Bebauung gibt es hier.
Datum: 18. November 2020, Text: red/nm, Visualisierung: Tegel Projekt-GmbH/Macina