Trotz der TXL-Schließung gelten fürs Projekt „Speicherballett“ strenge Lärmschutzauflagen.
Am westlichen Havelufer, mit Blick auf die Insel Eiswerder, werden seit vergangenem Jahr drei Speicherhäuser aufwendig saniert. Auf dem rund 47.000 Quadratmeter großen Gelände, das zwei weitere Baufelder umfasst, entstehen rund 430 Miet- und 82 Eigentumswohnungen. Dazu plant das Wohnungsunternehmen BUWOG nach eigenen Angaben eine quartiereigene Kita, Spielplätze, Tiefgaragen und ein Seniorenwohnheim.
Wunder Punkt
Etwa 20 Millionen Euro wird das Projekt „Speicherballett“ kosten. Ganze Fassadenwände werden abgetragen und durch hochdämmende Ziegel ersetzt, alle Fenster und Türen ausgetauscht und Lüftungssysteme installiert. Ein großer Teil der Investitionen wird auch in die Einhaltung der Denkmalschutzauflagen investiert. „Und wahrscheinlich auch in den Lärmschutz“, sagt der Technische Bauleiter Nicolo Unger. Er spricht einen wunden Punkt in den Planungen an. „Das Gelände befindet sich in der Fluglärmzone des Flughafens Tegel. Derzeit fliegen hier tatsächlich die Jumbos im Fünf-Minuten-Takt über uns hinweg“, erklärt Unger. Das werde sich aber mit der Schließung des TXL schlagartig ändern. „Dann haben wir hier eine der ruhigsten Gegenden von Berlin“, sagt er.
Kosten in Millionenhöhe
Da aber weder der Termin für die Öffnung des BER noch für die Schließung des Tegeler Flughafens feststehen, gelten noch immer besondere Bestimmungen für Wohnungsbau. „Wir werden hier tatsächlich Lärmschutzmaßnahmen einbauen müssen, die für Häuser in unmittelbarer Flughafennähe gelten“, so Unger. Lüftung, Fenster und Wände müssten gemäß höchster Schallschutz-Bestimmungen gestaltet und gebaut werden. Diese Maßnahmen summieren sich laut Unger auf bis zu fünf Prozent der Gesamtinvestitionen, also rund eine Million Euro.
Datum: 13. Oktober 2019. Text: Stefan Bartylla. Visualisierung: BUWOG GmbH