Berlin Spandau OT Kladow der Groß Glienicker See Spandau *** Berlin Spandau OT Kladow the Great Glienicke Lake Spandau

Der Wasserstand des Groß Glienicker Sees sinkt weiterhin dramatisch. Senat und Bezirk planen aber erstmal keine Rettungsmaßnahmen für den beliebten Badesee.

Der Klimawandel und die trockenen Sommer der letzten Jahre setzen den Berlin Seen zu. Neben dem Weißen See, dessen Pegelstand im Sommer bis zu einem halben Meter unter der Normalhöhe gelegen hat, ist auch der Groß Glienicker See ein Sorgenkind. Gegen ein weiteres Austrocknen des beliebten Badesees in Spandau will nun der Abgeordnete Daniel Buchholz vorgehen und hat sich mit einer entsprechenden Parlamentarischen Anfrage an den Senat und das Bezirksamt gewandt.

Wichtig für die Naherholung

„Nach vielen trockenen Sommern merken wir auch bei uns die Auswirkungen des Klimawandels: Niederschläge bleiben aus, die Temperaturen steigen, Extremwetter nehmen zu. In vielen Brandenburger und Berliner Seen sind die Wasserstände in den letzten Jahren gesunken, nicht zuletzt durch zunehmende Verdunstung und weniger Grundwasserneubildung“, erklärt der SPD-Politiker.

Seine Anfrage sei zwar schnell, „aber völlig unzureichend“ beantwortet worden. An vielen Stellen machten es sich Bezirk und die Senats-Umweltverwaltung zu einfach und blieben wichtige Antworten, etwa zu veränderten Einleitungen und Zuflussmengen schuldig.

Immerhin stuft das Bezirksamt die Bedeutung des Sees für die Region und Naherholung als hoch ein. Realistische Möglichkeiten, den Wasserstand des Sees künstlich zu heben, sehen aber laut Antwortschreiben weder das Land Brandenburg noch der Bezirk. Buchholz hofft nun, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist. Er hält unter anderem die Option, Niederschlagswasser im Umfeld zu sammeln und nach Reinigung in den See zu führen oder die Wiederherstellung früherer Zuflüsse für denkbar, um den Wasserstand stabil zu halten. Auch Kontrollen „möglicher unerlaubter Wasserentnahmen“ seien sinnvoll, um den Groß Glienicker See zu retten.

Datum: 20. Dezember 2020, Text: red/kr, Bild: imago images/Jürgen Ritter