Ein 360 Quadratmeter großes Insektenparadies steht den Bewohnern der Spandauer Wegscheider Straße nun zur Verfügung.

Die Fläche ist Teil des Projekts „Treffpunkt Vielfalt – naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren“, das insgesamt 6.000 Quadratmeter artenreichen Lebensraum in Berlin schuf und damit den Biodiversitätsschutz auf Bundes- und Landesebene unterstützt. Vor der Umgestaltung bot der Remisenhof an der Wegscheider Straße das Bild eines Wirtschaftshofes mit gepflasterter Fläche und wenig Aufenthaltsqualität. Das ist nun passé: Jetzt wachsen hier mehr als 1.600 Stauden, 1.600 Frühjahrsblüher, Gehölze und Einzelansaaten aus Regio-Saatgut – ein Magnet für Insekten und Wildbienen. Selbst das Holz der alten Hof-Spielgeräte hat eine neue, bienenfreundliche Verwendung gefunden: Es dient als Nisthilfe für oberirdisch nistende Bestäuberinsekten.

Naturnahe Flächen für die gesamte Stadt

„Wir brauchen ein Mosaik von naturnahen Flächen in unseren Städten. Der Wohnungsbau kann hier sein riesiges Potenzial ausschöpfen“, so Dr. Corinna Hölzer, Projektleiterin. Auch Carsten-Michael Röding, Vorstandsmitglied der Charlottenburger Baugenossenschaft eG, die den Umbau initiierte, möchte diesen Wandel unterstützen. Er ist zudem überzeugt: „Von den Flächen soll eine Botschaft ausgehen. Überall liest man vom Insektensterben. Da haben wir gesagt, auch wir müssen etwas tun.“

Der Garten soll jetzt zum Nachbarschaftstreffpunkt werden und mit hoher ökologischer Qualität für mehr Vielfalt im Kiez sorgen. Ähnliche Modellflächen gibt es bereits in Lübars, Köpenick und Neukölln. 

Datum: 18. Juli 2021, Text: red., Bild: Hans-Jürgen Sessner