Sechs neue Kiezhausmeister sagen der illegalen Müllentsorgung den Kampf an.
Alte Matratzen, Möbel, ausrangierter Elektroschrott, alte Kleidung, das Müllproblem hat Neukölln im Griff. An vielen Straßenecken zeigt sich dieses unappetitliche Bild. Den Kampf gegen illegale Müllentsorgung versucht das Bezirksamt mit vielen Mitteln zu gewinnen. Nun wird ein neuer Weg eingeschlagen. Seit Februar sind sechs sogenannte Kiezhausmeister auf den Straßen unterwegs, die sich für ein sauberes und lebenswertes Umfeld einsetzen. Sie beraten Bürger, organisieren Sperrmüllfeste in den Kiezen, führen Putzaktionen mit Vereinen durch und melden Müllablagerungen beim Ordnungsamt.
Bewusstsein stärken
Den größten Handlungsbedarf in Sachen illegale Müllentsorgung gibt es in sieben Gegenden: Kiehlufer, Mittelbuschweg, Oderstraße, Saalestraße, Weßmannsdorfer Chaussee, Mittelweg (Ecke Thomasstraße) und Quarzweg (Ecke Sangershauser Weg). Darüber berichtete die „Berliner Zeitung“. Im Bezirksvergleich liege Neukölln beim illegal entsorgten Sperrmüll klar auf dem ersten Platz: Die BSR habe dort im vergangenen Jahr 9480 Kubikmeter abräumen müssen. Friedrichshain-Kreuzberg folgte mit 7042 Kubikmetern auf Platz zwei. Die Kiezhausmeister sollen präventiv arbeiten und das Bewusstsein unter Anwohnern stärken, dass ein sauberer Bezirk ein schönerer Bezirk ist. Das Projekt „Kiezhausmeister“ ist Teil der Kam-pagne „Schön wie wir – für ein lebenswertes Neukölln“. Die Mitarbeiter tragen blaue Hemden und fahren hier und da auch mit den Lastenrädern des Bezirks umher, die es seit Anfang des Jahres gibt. Die kann sich nämlich jeder Neuköllner ausleihen, wenn er zum Beispiel seinen Müll zu einem Schrottplatz fahren möchte.
Sperrmüllfest geplant
Das nächste Sperrmüllfest ist für den 24. August, 15 bis 18 Uhr, am Weichselplatz geplant. Große Wagen der BSR stehen dann bereit. Wer Sperrmüll hat, stellt ihn neben die Entsorgungsautos. Dann können andere Besucher schauen, ob ihnen davon etwas gefällt und es mitnehmen. Was übrig bleibt, landet im BSR-Wagen und wird abtransportiert. Wer ein Tausch- oder Sperrmüllfest organisieren möchte, kein Auto und keine Ahnung hat, wie der Spermüll zum Recyclingshof kommen soll oder sich nicht sicher bei der Mülltrennung ist, kann sich an die Kiezhausmeister wenden. Sie sind die guten Seelen des Bezirks und immer dabei, wenn es darum geht, der Nachbarschaft zu helfen.
Datum: 17. August 2019, Text: red, Bild: imago images/Contrast/Pollac