Eltern müssen knapp vier Wochen auf ihre erste Zahlung warten.
Das Jugendamt Mitte benötigt durchschnittlich vier Wochen für die Bearbeitung eines Elterngeldantrags. Das zeigen die nun von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Nachfrage der FDP-Abgeordneten Maren Jasper-Winter veröffentlichten Zahlen. Damit hat sich die Wartezeit für Eltern im vergangenen Jahr erstmals verkürzt. Noch im Jahr 2018 vergingen im Schnitt bis zu sieben Wochen bis die Antragsteller ihre erste Elterngeld-Zahlung erhalten haben.
Acht Wochen angestrebt
Vorgesehen war von Beginn an eine maximale Bearbeitungsdauer von acht Wochen. Im Bezirk gehen mit 5.534 Neu-Anträgen neben Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow die meisten Elterngeld-Forderungen ein. Von den 5.534 Personen, die im vergangenen Jahr einen Neu-Antrag gestellt haben, warten aktuell noch 307 auf eine Auszahlung. Verantwortlich für die zuletzt langen Bearbeitungszeiten sei vor allem der Personalmangel in der Behörde gewesen. Seit 2019 arbeiten zwölf Personen im Bereich Elterngeld.
Auf mehr Personal kann sonst nur das Jugendamt im Nachbarbezirk Pankow zurückgreifen. Hier wurden im vergangenen Jahr 6.898 Elterngeldanträge eingereicht. Berlinweit wurden 51.450 Anträge gestellt, von denen 3.086 am Stichtag (6. Dezember 2019) noch nicht komplett bearbeitet wurde. Die Ämter in Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau die langsamsten, wenn es um die Bearbeitung der Anträge geht. Rund acht Wochen benötigt das Jugendamt für die Bearbeitung. In Steglitz-Zehlendorf erhalten Eltern dafür bereits nach 2,5 Wochen ihr Geld. Elterngeld bekommen Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes im Beruf pausieren oder nur in Teilzeit weiterarbeiten. Es soll das fehlende Einkommen ausgleichen und für finanzielle Sicherheit sorgen.
Datum: 10. Januar 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: Bild: imago images / Oliver Willikonsky