Nach gut fünf Jahren sind die letzten Bewohner aus dem Containerdorf am Blumberger Damm ausgezogen. Viele der Geflüchteten leben künftig in der neuen Unterkunft am Murtzaner Ring 68 in Marzahn-Süd.
Die Einrichtung des Containerdorfs am Blumberger Damm vor fünf Jahren wurde von zahlreichen Protesten begleiteten. Etwa 400 geflüchtete Menschen fanden damals dort ein temporäres Zuhause.
Viele Kulturen unter einem Dach
Menschen aus Syrien, Albanien und Afghanistan wurden von einem multikulturellen Team aus Sozialarbeitern, Sozial- und Kinderbetreuern sowie Verwaltungskräften empfangen, um sie in allen Integrationsangelegenheiten zu begleiten.
Transparenz und Engagement
Zusammen mit dem Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte gab es zahlreiche Bürgerdialoge, Baustellenbegehungen und die Einrichtung einer eigenen Telefon-Hotline ein, um Fragen, Bedenken und Protesten aus Umfeld und Nachbarschaft zu begegnen und Vorschläge für den Betrieb des Containerdorfs aufzunehmen.
Das transparente Konzept zahlte sich aus: Die direkten Nachbarn lernten schnell die Lebensumstände und wichtige Ansprechpartner des „Containerdorfs“ kennen. Nicht wenige der Nachbarn engagierten sich schließlich im Unterstützerkreis, der aus einer Vielzahl an ehrenamtlichen Helfer gebildet wurde. Es entstand eine Kleiderkammer oder Projekte wie das gemeinsames Gärtnern, bei denen auch soziale Einrichtungen aus dem Umfeld mit eingebunden wurden.
Vereinbarung eingehalten
Zum Abschluss wertete Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) das Gesamtprojekt als einen Erfolg. Dem Team der PISOD GmbH sei es gelungen, die provisorischen Wohncontainer in einen Zufluchtsort zu verwandeln. Mit der Schließung der Anlage erfülle das Land Berlin schließlich die vorab getroffenen Vereinbarungen mit dem Bezirksamt.
Die leeren Wohncontainer werden derzeit von der zuständigen Berliner Immobilienmanagement GmbH auf ihre weitere mögliche Verwendung geprüft und anschließend abgebaut.
Datum 6. Dezember 2020, Text: red/ylla, Bild: imago images/Christian Mang