Junge Frau sitzt vor gepackten Umzugskartons und guckt auf ihr Handy.
Beim Umzug ins Ausland gibt es einiges zu beachten. Bild: iStock/Getty Images Plus/BartekSzewczyk

Ein Umzug ins Ausland ist immer eine große Herausforderung – und zwar nicht nur organisatorischer, sondern auch emotionaler Art. Unsere Tipps für einen reibungslosen Ablauf.

Bei einem Umzug ins Ausland gibt es einiges zu organisieren. Da ist es durchaus menschlich, wenn man nicht immer sämtliche Notwendigkeiten im Überblick behält. Die folgenden Tipps helfen dabei, dass der Umzug problemlos über die Bühne geht – und der Aufbruch in den neuen Lebensabschnitt wunschgemäß gelingt.

Vorher schon an später denken

Dieser Rat gilt nicht nur im Hinblick auf die private Altersvorsorge oder die eigene Ausbildung, sondern auch und insbesondere in Bezug auf das Auswandern. Die Gründe für diesen Schritt können vielfältig sein: Manch einer zieht der Liebe wegen ins Ausland, andere gehen diesen Weg für die eigene Karriere und wiederum andere suchen das Abenteuer und die Selbstbestätigung. Doch bevor man den Container verschiffen lässt, sollte man sich eingehender mit dem ins Auge gefassten Ziel befassen.

Was wird einen vor Ort erwarten? Wie sind die Menschen, wie ist die Kultur, und wie steht es eigentlich im Hinblick auf Arbeitsplätze, Schulsystem und Krankenversicherung? Fachleute raten dazu, vor der endgültigen Entscheidung zum Auswandern ein paar Wochen unter möglichst realistischen Bedingungen im Land zu leben. Vielleicht gibt es die Option, auf einem Bauernhof oder bei einem gemeinnützigen Projekt mit anzupacken? Auf diese Weise bekommt man sofort Kontakt zu den Einheimischen und kann im Idealfall bereits Networking betreiben. Auch bekommt man auf diese Weise bestmögliche Einblicke in die kulturellen Gepflogenheiten.

Ohne Unterlagen geht gar nichts

In viele Länder kann man nur mit Personalausweis oder Reisepass einreisen. Will man vor Ort sogar dauerhaft leben, sind sogar noch weitere bürokratische Auflagen zu erfüllen. Außerhalb der Europäischen Union benötigt man meistens ein Arbeitsvisum oder eine andere Form der Arbeitsgenehmigung. Der in Deutschland erworbene Führerschein ist in vielen anderen Ländern leider ebenfalls nicht unbegrenzt gültig.

Umso wichtiger ist die Nachfrage, ob und unter welchen Voraussetzungen er umgeschrieben werden kann. Ähnlich verhält es sich bei beruflichen Qualifikationen und anderen Zeugnissen: Sind diese Unterlagen in deutscher Sprache verfasst, wird es mit einer Anerkennung im fremdsprachigen Ausland schwierig. Hier kann eine beglaubigte Übersetzung erforderlich werden. Viele Länder untersagen generell das Mitbringen von Haustieren, andere nennen bestimmte Bedingungen, etwa das Einhalten einer Quarantäne.

Grundsätzlich gilt auch beim Auswandern: Unwissenheit ist zwar menschlich, befreit allerdings nicht von Gesetzen und Auflagen. Selbst innerhalb der EU können die Vorschriften ganz unterschiedlich sein. Meistens hilft eine gezielte Recherche im Internet weiter, wobei unbedingt auf die Verlässlichkeit der gewählten Quelle zu achten ist.

Am Umzugstag ist vieles schon erledigt

Je nach dem, welches Ziel man vor sich hat, kann sich auch die Suche nach einer Wohnung als aufwändig erweisen. Schließlich ist es ein gewaltiger Angang, für die Besichtigung einer Wohnung in ein anderes Land, womöglich sogar in einen anderen Erdteil zu reisen. Wer keinen vertrauenswürdigen Kontakt vor Ort hat, um derlei Dinge zu organisieren, wendet sich am besten an ein professionelles Makler- beziehungsweise Vermietungsunternehmen. Oftmals sind die Immobilien dann zwar etwas teurer, dafür erlebt man bei der Ankunft keine böse Überraschung. Worst Case wäre etwa eine nicht adäquat renovierte Wohnung in einer fernen Metropole, wenn der Lkw mit Möbeln und Hausrat bereits vorgefahren ist.

Auch beim Umzugsunternehmen sollte man nichts dem Zufall überlassen. Erstens bieten verschiedene Unternehmen ihren jeweiligen Service zu ganz unterschiedlichen Preisen an. Zweitens sind die Anbieter oftmals auf bestimmte Destinationen spezialisiert. Entscheidet man sich für ein solches Unternehmen, braucht man beim Transport beziehungsweise der Verschiffung wie auch bei den Zollformalitäten nicht mit bösen Überraschungen zu rechnen.

Übrigens: Wenn Unternehmen oder Organisationen ganz oder teilweise umziehen, sind einige Mitarbeitende über Wochen, manchmal sogar für Monate mit der Organisation des Umzugs beschäftigt. Auch privat macht man einen Umzug ins Ausland nicht einfach nebenher. Es ist also immens wichtig, ausreichend freie Zeit dafür einplanen zu können. Alternativ gibt es im privaten Umfeld vielleicht eine Person, die ausreichend viel Zeit und organisatorisches Talent für die Durchführung des Umzugs mitbringt. Wenn bei dieser Person alle Fäden zusammenlaufen, kann man selber deutlich entspannter auf das große Projekt blicken.