Die Zukunft des Thai-Marktes im Preußenpark ist ungewiss.
Er ist der Anlaufpunkt für alle Liebhaber der asiatischen Küche: Der Thaifood-Markt im Preußenpark. Seit Jahren bieten auf der bald in „Thaiwiese“ umgetauften Fläche am Fehrbelliner Platz asiatische Standbesitzer authentisches Thai-Essen an. Längst hat sich das wochenendliche Ausflugsziel auch in den Berliner Reiseführern etabliert. Kein Wunder also, dass an jedem sonnigen Tag nicht nur Berliner, sondern auch viele Touristen herkommen, um sich hier durch die kulinarischen Spezialitäten zu probieren. Was viele der Touristen nicht wissen – obwohl es den Markt schon seit vielen Jahren gibt, haben die Standbesitzer nach wie vor keine Genehmigung. Genauso lange duldet der Bezirk die Verstöße gegen die Park- und Gewerbeordnung bereits. Damit ist es jetzt wohl vorbei.
Ungewisse Zukunft
Nachdem sich immer mehr Anwohner über den Lärm und den Müll auf den teilweise zerstörten Grünflächen beschwert haben, will der Bezirk nun doch durchgreifen. Klaus-Dieter Gröhler und Arne Herz von der CDU jedenfalls, sehen nur zwei mögliche Wege für die Zukunft des Thai-Marktes. Sie fordern, dass der Bezirk die Parkordnung entweder konsequent durchsetzt oder die Situation legalisiert, „wenn die politische Mehrheit sagt, ich will nicht nur eine Grünfläche, sondern auch ein Angebot“. Ersteres würde das Aus für die Thai-Wiese bedeuten. Immerhin verbietet die Parkordnung das Zubereiten von Speisen außerhalb des gekennzeichneten Grillplatzes sowie deren Verkauf. Ein Verbot würde laut Arne Herz aber auch regelmäßige Kontrollen fordern, die vom Ordnungsamt aktuell nicht zu stemmen seien.
Für was sich der Bezirk auch entscheiden wird, der beliebte Thai-Park wird wohl bald nicht mehr derselbe sein. Das wäre ganz im Sinne der Anwohner, die den Preußenpark wieder als Erholungsraum nutzen wollen. Die Verkäufer, die dann noch verkaufen wollen, müssten sich regelmäßigen Hygienekontrollen unterziehen, sich und ihren Stand anmelden und Steuern zahlen. Das entsprechende Konzept soll bis Ende 2019 vorliegen.
Überraschende Razzia
Am letzten Sonntag, auf dem die südostasiatischen Gerichte wie üblich verkauft wurden, zeigten sich erste Auswirkungen der geplanten Umstrukturierung. Gegen 12 Uhr führten rund 20 Polizisten eine überraschende Razzia durch. Die Händler mussten daraufhin ihre Stände räumen, die vielen Besucher mit leeren Mägen weiterziehen. Ordnungsstadtrat Arne Herz wusste nach eigenen Angaben nichts von der Razzia und der Beteiligung von fünf Kräften des Ordnungsamtes. Für ihn müsse es sich dabei um einen der regelmäßigen Einsätze gehandelt haben, die hier im gesamten Jahr stattfinden. Wie sich die Zukunft des Thai-Parks gestalten wird, bleibt also abzuwarten.
Katja Reichgardt, Bilder: imago/Schöning