Das Festival des Theaters für junges Publikum präsentiert zehn Produktionen auf dem „Theatertreffen“ der Kinder- und Jugendtheater von 16. bis 21. April 2021 einem Familien- und Fachpublikum an zahlreichen Spielstätten in Berlin.
Die Auswahl von je fünf herausragenden Inszenierungen aus den letzten beiden Spielzeiten für „Augenblick mal! 2021“ steht fest. Das Festival des Theaters für junges Publikum präsentiert die zehn Produktionen auf dem „Theatertreffen“ der Kinder- und Jugendtheater von 16. bis 21. April kommenden Jahres einem Familien- und Fachpublikum an zahlreichen Spielstätten in Berlin.
Publikum wird einbezogen
Die fünf Kuratoren des Festivals trafen ihre Entscheidung in diesem Jahr aufgrund der Pandemie vor allem auf Basis von Video-Sichtungen. Grundsätzlich wurden alle 185 eingereichten Produktionen auf eine diskriminierungskritische und diversitätssensible Haltung befragt. Entscheidend für den Auswahlprozess waren die folgenden Kriterien: Wie steht die Inszenierung zur Gegenwart? Wie denkt sie Gesellschaft? Folgt die Inszenierung ihren eigenen Setzungen? Geht sie ein Risiko ein? Und ist sie deutungsoffen?
Auffällig erscheint an der diesjährigen Auswahl für die fünf Kindertheaterinszenierungen, dass sie ihr junges Publikum auf unterschiedliche Art mit einbeziehen und auf der Bühne mitwirken lassen. Die Produktionen für Jugendliche hinterfragen die Konstruktion von Wirklichkeit und reflektieren das Theater als Medium auf ihre je eigene Weise.
Im Auswahlgremium von „Augenblick mal! 2021“ war die in Rumänien geborene Dramaturgin des FFT Düsseldorf Irina Barca, der Theaterpädagoge, Regisseur und Künstlerischer Leiter des Import Export Kollektivs Bassam Ghazi aus Köln, der auch als Diversitätstrainer tätig ist, die Autorin und Dramaturgin Annalena Küspert, die Regisseurin, Produktionsleitung und Übersetzerin von Theatertexten Grete Pagan sowie der freie Kultur-Journalist Patrick Wildermann.
Chance für Freie Szene
Der Festivalleiter und Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums Gerd Taube, blickt zurück auf einen spannenden und besonderen Auswahlprozess: „In diesem Jahr – es ist bekannt – war alles anders. Zeitgleich zum Start der Hauptsichtungszeit im März, wurden in Deutschland die Theater geschlossen. Wir mussten uns anpassen, und haben die Auswahldebatten auf Basis von Videomitschnitten geführt.
Das hatte zur Folge, dass auch Inszenierungen mit einbezogen werden konnten, die nur selten gespielt werden. Dies war eine Chance insbesondere für zahlreiche Produktionen der freien Szene. Es freut mich daher, dass wir der aktuellen Notsituation auch etwas positives abgewinnen konnten. Und jetzt arbeiten wir daran, dass wir im April die zehn ausgewählten Inszenierungen auch tatsächlich live auf der Bühne zeigen können.“
„Augenblick mal!“ ist das bedeutendste bundesweite Festival des Theaters für junges Publikum und findet alle zwei Jahre in Berlin statt. „Augenblick mal! 2021“ wird vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V., dem Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin, dem GRIPS Theater Berlin, dem Theater STRAHL Berlin und dem ATZE MUSIKTHEATER veranstaltet.
Das Festival wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Eingeladene Inszenierungen
Kindertheater
Alarm im Streichelzoo
Schauburg Theater für junges Publikum, München | Autor*in: Ensembleproduktion | Regie: Ariel Doron
Boys don’t dance
E-Motion / Takao Baba, Düsseldorf, Kooperationspartner: Asphalt Festival Düsseldorf| Autor*in: Takao Baba, Felix Küpper, Solomon Quaynoo, Jenny Thiele | Künstlerische Leitung: Takao Baba
Fennymore oder wie man Dackel im Salzmantel macht – Ein Antidiktatorentheater
Sebastian Mauksch & Kirsten Reinhardt, Berlin, Kooperationsparnter: Ballhaus Ost | Autorin: Kirsten Reinhardt | Regie: Sebastian Mauksch
Schulausflug
Hain / Kapsner / Mahlow / Romanowski, Mousonturm Frankfurt | Konzept, Text & Performance: Ossian Hain, Anne Kapsner, Anne Mahlow, Arthur Romanowski
Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel (großes Foto)
Theater an der Parkaue, Junges Staatstheater Berlin | Autor*in: Turbo Pascal | Regie: Turbo Pascal
Jugendtheater
Es ist zu spät
internil, Berlin, Kooperationspartner: Theaterdiscounter Berlin (Monologfestival) | Autor: Arne Vogelgesang / internil,
Fressen
Münchner Kammerspiele, Kooperationspartner: junges theater basel | Autor*in: Henrike Iglesias (Kollektiv) | Regie: Henrike Iglesias (Kollektiv)
IOTA.KI
Junges Theater Bremen/Moks | Autor: Nils Voges und sputnic | Regie: Nils Voges
Mr. Nobody
Junges Schauspiel Düsseldorf | nach dem Film von Jaco Van Dormael, für die Bühne bearbeitet von Jan Gehler und David Benjamin Brückel | Regie: Jan Gehler
(…..) – Ein Stück, dem es scheißegal ist, dass sein Titel vage ist
Eine Produktion von Theater Artemis, in Koproduktion mit Ruhrtriennale und Künstlerhaus Mousonturm | Regie: Jetse Batelaan
Datum 13. Oktober 2020, Text: Manfred Wolf, Bild: Theater an der Parkaue/Christian Brachwitz