Waldkrankenhaus baut palliativmedizinisches Angebot aus.
Die Fachabteilung für Altersmedizin (Geriatrie) des Waldkrankenhauses baut derzeit sein palliativmedizinisches Angebot aus. Vier Palliativzimmer mit insgesamt fünf Betten und ein multiprofessionelles Team wurden bisher aus- und aufgebaut. Auf der onkologischen Station der Inneren Abteilung wird Palliativmedizin schon seit vielen Jahren gelebt.
Frühzeitig tätig
Die Palliativzimmer, drei Einzel- und ein Doppelzimmer, sind freundlich eingerichtet. Auch Angehörige können hier übernachten. Insgesamt fünf Palliativmedizinerinnen und zwei Fachpflegekräfte betreuen die Patienten. „Weitere Pflegemitarbeiterinnen werden zurzeit ausgebildet“, sagt Oberärztin, Internistin und Palliativmedizinerin Ulrike Kaiser-Weißschuh. Palliativmedizin sei im geriatrischen Bereich relativ selten. Die Voraussetzung, nämlich eine chronische, unheilbare, fortschreitende Grunderkrankung mit besonders schweren Symptomen, sei aber eben oft in der Altersmedizin gegeben. Auf der inneren onkologischen Station des Waldkrankenhauses gibt es einen separaten Palliativbereich – drei Zimmer mit insgesamt fünf Betten. Internist und Palliativmediziner Michael Benert ist bereits seit über 20 Jahren auf der Station tätig. In der onkologischen Palliativarbeit gehe es vor allem darum, frühzeitig tätig zu werden und vorausschauend zu planen, so Michael Benert. Denn nicht jeder Patient mit unheilbarer Krebserkrankung stirbt bald.
Der Unterschied zur geriatrischen Palliativmedizin sei dabei häufig auch das Alter der Patienten. „Manche unserer Patienten haben noch kleine Kinder und gleichzeitig auch noch Eltern. Die Sorgen sind hier ganz andere und die Ressourcen der Angehörigen auch“, so der Mediziner. Pflegekräfte, Ärzte, Seelsorger, Psychologen, Entlassungskoordinatoren, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden gehören zu einem multiprofessionellen Palliativ Care Team. Gemeinsam verhelfen sie den Patienten zum Beispiel mit einer Schmerztherapie zu mehr Lebensqualität. Kleine Wünsche zu erfüllen und Zeit für die Patienten zu haben – das ist dabei oft der Schlüssel. Neben den Patienten brauchen auch die Angehörigen oft Hilfe – nicht nur beim langsamen Abschiednehmen, falls der Tod direkt bevor steht, sondern auch beim Suchen von Lösungen, falls Patienten sich wieder so weit erholen, dass sie entlassen werden. Wie geht es nach der Entlassung weiter? Können die Patienten selbstständig leben? Welche Einrichtungen bieten Behandlung und Betreuung an? Auch hier setzt das Team einen Schwerpunkt und vermittelt Kontakte.
Förderverein hilft
Unterstützt wird die Arbeit auch durch den Förderverein, der unter anderem die Einrichtung der Zimmer und die gesonderte Ausbildung der Mitarbeiter mitfinanziert.
(red)