Berliner Polizei plant „Brennpunkt-Direktion“ für sieben Orte in der Stadt.
n den vergangenen Tagen machte der Alexanderplatz wieder mit negativen Schlagzeilen von sich reden. Am Abend des 21. März etwa trafen sich hier hunderte Anhänger zweier befeindeter Youtube-Stars und sorgten mit einer Massenschlägerei für einen Großeinsatz der Polizei. Drei Tage zuvor wurde ein 26 Jahre alter Litauer auf der Karl-Marx-Allee erstochen. Dabei ist die Zahl der Gewaltdelikte am Platz in den letzten Monaten zurückgegangen, wie eine Statistik der Innenverwaltung zeigt. Künftig soll der Alex noch sicherer werden. Dafür soll laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik eine Brennpunkt-Direktion sorgen, die neben dem Alexanderplatz auch für die sechs anderen Kriminalitätsschwerpunkte Berlins, darunter das Kottbusser Tor, zuständig sein wird.
Die neue Innenstadt-Direktion erhält eine eigene Einsatztruppe als Brennpunkt- und Präsenzstreife für die schwierigen Orte und Gegenden am Alexanderplatz. Die soll dann ständig vor Ort präsent sein und so einen „Kiezbezug“ aufbauen. Zuvor bewirkte bereits die Präsenz der Alex-Wache, die im Dezember 2017 eingeweiht wurde, einen Kriminalitätsrückgang. Ähnliches erhofft sich Slowik auch von der neuen Einsatztruppe. Der Alexanderplatz gilt nach wie vor als Mittes Kriminalitäts-Schwerpunkt. Mehr als 420 Körperverletzungen und 617 Gewaltdelikte wurden hier 2018 registriert. Senat und Bezirksamt versuchen seit längerem, den Platz wieder sicherer zu machen. Dabei helfen soll auch eine bessere Beleuchtung. Seit Anfang des Jahres kümmert sich auch ein „Alex-Manager“ um die Belange der Anwohner und Gewerbetreibenden. In den kommenden Jahren soll der einstige Vorzeigeplatz so wieder zu einem beliebten Treffpunkt und Aufenthaltsort werden.
Datum: 27. März 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Jürgen Ritter