Schloss Charlottenburg
Perfekte Parkidylle rings ums Schloss Charlottenburg. Bild: Imago/Schöning

Wer Lust hat, wie zu Königs Zeiten zu lustwandeln, sollte einen Besuch der weitläufigen Parkidylle des Schlossgartens Charlottenburg in Erwägung ziehen.

Lustwandeln wie die Könige: Im Schlossgarten Charlottenburg ist vieles noch wie vor 300 Jahren. Das gilt auch für das prächtige Schloss, das sich mit seiner grün patinierten Kuppel majestätisch am südlichen Ende des Parks entlangstreckt. Schloss und Schlosspark wurden ab 1697 in mehreren Etappen als Sommerresidenz für Sophie Charlotte gebaut.

Barocke Anlage

Die Gemahlin des Kurfürsten Friedrich III. ließ den Barockgarten von einem Schüler eines berühmten Versailler Hofgärtners planen. Bis heute kann man die Anlage mit Buchsbaumbordüren in Beeten aus mehrfarbigem Kies und das Wasserbecken mit Fontäne bewundern.


HINKOMMEN
U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz, S-und U-Bahnhof Jungfernheide oder S-Bahnhof Westend
WANN
täglich ab 8 Uhr
NICHT VERPASSEN
Im charmanten Aussichtspavillon Belvedere von 1788 königliches Porzellan bestaunen
Mit etwas mehr Zeit das Schloss mit seinen originalgetreu eingerichteten Räumen und der hochkarätigen Kunstsammlung besuchen
Den Neuen Pavillon nicht übersehen, ein Meisterwerk Schinkels im Stil einer italienischen Villa


Die Hausherrin Sophie Charlotte war eine sehr gebildete Frau, die bekannte Persönlichkeiten wie Gottfried Wilhelm Leibniz an ihren Hof holte. Zusammen mit dem Philosophen setzte sie sich für die Schaffung einer wissenschaftlichen Akademie zu Berlin ein, die dann im Jahr 1700 gegründet wurde.

Die barocke Schlossanlage wurde bald erweitert, denn Sophie Charlotte, ab 1701 erste Königin in Preußen, musste ihren Hofstab vergrößern.

Beliebte Königin

Nach ihrem frühen Tod 1705 – sie wurde nur 36 Jahre alt – benannte der König das Anwesen und das angrenzende Dorf, das bis dahin Lietzenburg hieß, ihr zu Ehren in Charlottenburg um. Ab 1709 wurde das Schloss erweitert und die markante Schlosskuppel errichtet.

Auf der Westseite entstanden die Orangerie und eine Kapelle. Unter den Nachfolgern Friedrich des Großen wurde der Park ab 1819 von Peter Joseph Lenné als englischer Garten umgestaltet.


Kleine Orangerie
Perfekt für eine Kaffeepause nach dem Spaziergang im Park. Tolle Kuchen und Torten. Kleine, aber schöne Karte mit Leckereien aus der deutschen Küche. Es herrscht Selbstbedienung.
Im Sommer sitzt man sehr schön draußen auf der Terrasse. Allerdings kann es am Wochenende schon mal voller werden, deshalb besser reservieren.
Spandauer Damm 20
Tel. (030) 3 22 20 21
Mi–So 11.30–18 Uhr


Im Karpfenteich entstand die Luiseninsel, benannt nach der ebenfalls früh verstorbenen, sehr beliebten Königin Luise. Auch sie verbrachte viele Sommer in der Charlottenburger Residenz und liebte den Schlosspark.

Anmutiges Sommerhaus

An der Südspitze der Insel steht eine Statue mit dem Liebesengel Amor, an der Nordspitze das Bronze-Antlitz von Luise, die mit Friedrich Wilhelm III. (König von 1796 bis 1840) verheiratet war. Für Königin Luise wurde auch das von Carl Friedrich Schinkel entworfene Mausoleum errichtet.

Es liegt im westlichen Teil des Parks, wo eine Douglasienallee vom Schloss zum Grabmal führt. Von Schinkel stammt außerdem der Neue Pavillon mit den grünen Fensterläden in der Südostecke des Parks von 1824. Das anmutige Sommerhaus ist einer italienischen Villa nachempfunden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Schloss und Schlossgarten stark beschädigt worden waren, wurde der Barockgarten hinter dem Schloss restauriert, in den weiteren Bereichen der Landschaftsgarten wiederhergestellt und Liegewiesen und Spielplätze am Nordrand angelegt. So kann man heute im Park auch wunderbar sonnenbaden oder picknicken.

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