Die Studie „Corona-Monitoring lokal“ wird fortgesetzt. Noch bis zum Juni ist ein Studienteam des Robert Koch-Instituts (RKI) in Mitte zu Gast und befragt die Studienteilnehmer nun zu möglichen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion.

Außerdem soll die Nachweisbarkeit von Antikörpern über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Alle, die bereits an der vorhergehenden Untersuchung von „Corona-Monitoring lokal“ teilgenommen haben, wurden laut Bezirksamt per Post zur Fortsetzung der Studie eingeladen. „Das Studienprogramm sieht eine Befragung vor, ausgewählte Teilnehmende werden zusätzlich zu einer Blutprobe eingeladen. Neben Tests auf Antikörper plant das RKI-Team Untersuchungen zu einem weiteren Mechanismus der Immunabwehr, der sogenannten zellulären Immunität gegen SARS-CoV-2“, heißt es aus dem Bezirksamt.

Die Frage, welche Folgen eine Infektion hat und wie sich die Konzentration von Antikörpern und die Immunabwehr gegen das Corona-Virus über die Zeit entwickelt, ist für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Die Ergebnisse der Folgestudie werden voraussichtlich im dritten Quartal 2021 vorliegen.

Verlässliche Daten ermitteln

Auch Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), der bereits an der ersten Studie teilnahm, hat sich noch einmal von den Experten des RKI untersuchen lassen. Er hatte sich bereits im Frühjahr 2020 mit dem Coronavirus infiziert. „Als jemand, der selbst mit dem Coronavirus infiziert war, habe ich mich mit einer Probe meines Blutes gerne an dieser wissenschaftlichen Untersuchung beteiligt, und es war für mich keine Frage, mich auch für die Folgestudie wieder zur Verfügung zu stellen. Je mehr verlässliche Daten wir darüber gewinnen können, wie das Virus im Körper wirkt und welche Reaktionen es hervorbringt, desto eher wird es Wissenschaft und Medizin gelingen, diese Pandemie wirksam zu bekämpfen und einzudämmen“, sagte er in dieser Woche.

Im Zuge der repräsentativen Studie wurden in der Zeit vom 17. November bis 5. Dezember 2020 2.287 Erwachsene aus dem Bezirk untersucht. Dabei stellte das RKI das Vorkommen von Antikörpern gegen das SARS-CoV-2-Virus bei 4,4 Prozent der Teilnehmenden fest. 20 Prozent der Teilnehmenden mit Antikörpern hatten keine typischen Krankheitssymptome; 80 Prozent mindestens eins der Symptome. Durch die Studie wurden außerdem 2,2 Mal mehr Infektionen nachgewiesen als die offiziellen Meldezahlen zeigen. Bei 37 Prozent der Erwachsenen, die vor der Studie positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren, konnten keine Antikörper mehr nachgewiesen werden.

Datum: 26. Mai 2021, Text: red., Bild: IMAGO/Addictive Stock