Ein Flugzeug von Eurowings startet in den Morgenhimmel
Ein Flugzeug von Eurowings startet in den Morgenhimmel Foto: imago / Arnulf Hettrich

Die meisten Reisenden und Urlaubsbuchenden sind daran gewöhnt, ihre Flüge im Voraus zu zahlen. Doch gerade auch in diesem Jahr ist das wieder vielen Passagieren finanziell ordentlich auf den Magen geschlagen.

Zahlreiche Flüge fielen aus oder wurden gestrichen, Flug-Chaos war vorprogrammiert. Die Laune vieler Urlauber sank noch am Flughafen und so richtig gute Laune wollte da auch nicht mehr aufkommen. Viele bereuten es da, vorher tief in die Tasche gegriffen zu haben, allein nur für den Flug.

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Initiative aus Niedersachsen

Nun könnte es aber bald anders werden in Sachen Vorausszahlung bei Flügen. Eine Initiative der niedersächsischen Landesregierung schlägt jetzt nämlich vor, diese zu streichen. In Hannover heißt es, dass die Vorkasse „in den vergangenen Jahren bereits vielfach zu erheblichen Schwierigkeiten bei den Reisenden geführt hat, wenn die jeweiligen Flüge nicht wie geplant durchgeführt worden sind.“

Anlass für die Initiative sollen demnach auch die „chaotischen Zustände bei der Abfertigung von Reisenden an mehreren deutschen Flughäfen im Sommer“ gewesen sein.

Auch Berlin will mitziehen

„Künftig müsste dann das Ticket erst beim Check-in bezahlt werden. Damit wollen wir den Verbraucherschutz für die Reisenden deutlich verbessern“, erklärte Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) dem „Handelsblatt“.

Der Vorschlag die Vorkasse bei Flügen abzuschaffen, stößt auch in Berlin auf Zuspruch. Das sagte laut der Berliner Morgenpost eine Sprecherin von Ministerin Steffi Lemke (Grüne) in Berlin. Es gehe dabei insbesondere darum, die Verbraucherrechte zu stärken.

Fluggesellschaften müssen ihren Pflichten nachkommen

Aus Berlin kommt laut Lemkes Sprecherin der Vorsatz, erst einmal die Entwicklungen in Bezug darauf im Auge zu behalten, dass die Fluggesellschaften ihrer Pflicht nachkommen, bei berechtigten Ansprüchen Erstattungen, Ausgleichszahlungen und Entschädigungen schnell und unbürokratisch zu leisten.

Der Anstieg von Beschwerden bei der Schlichtungsstelle könnte allerdings darauf hindeuten, dass dies zur Zeit nicht ganz reibungslos verlaufe. Wenn das Ganze also keine gute Entwicklung nehme, werde das Ministerium die Vorkasse-Praxis überprüfen.

Text: Sophia Völkel