Menschen betreten Wahllokal.
Die Wiederholungswahl lief dieses Mal ohne Pannen ab. Bild: IMAGO/Christian Ditsch

Die CDU hat die wiederholte Berlin-Wahl gewonnen. Noch ist offen, welche Regierungsbündnisse sich im Abgeordnetenhaus zusammenfinden werden. Auch in vielen Bezirken konnte die CDU bei dieser Wahl punkten. So wurde in Ihrem Bezirk gewählt:

Bei der Wiederholungswahl konnten Berliner auch über ihre Bezirksparlamente (BVV) abstimmen. In vielen Bezirken konnte die Berliner CDU ihren Wahlerfolg fortsetzen: In neun der zwölf Bezirke stellt sie künftig die größte Fraktion. Im Vergleich: Bei der Wahl im Jahr 2021 waren es nur drei Bezirke, in denen die Christdemokraten die stärkste Kraft waren.

Nun gewannen sie die Wahl in Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Reinickendorf, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Treptow-Köpenick, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf. In Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Pankow blieben die Grünen stärkste Kraft.

Dadurch könnte sich auch in den Bezirksämtern einiges ändern. Zwar können die Bezirkschefs und Stadträte nur durch Rücktritt oder Abwahl mit einer Zweidrittelmehrheit von ihrem Posten enthoben werden, einige Bezirksbürgermeister und -bürgermeisterinnen aber kündigten bereits an, nicht an ihrem Amt festhalten zu wollen, sollte der Wille der Wähler ein anderer sein.

Mitte

In Mitte bleiben die Grünen mit 28,5 Prozent die stärkste Kraft und können sich dadurch weiterhin 18 Sitze im Bezirksparlament sichern. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) dürfte dadurch im Amt bleiben. Die CDU kam auf 20 Prozent und konnte sich um 7,2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021 verbessern. Die SPD erhielt 16,2 Prozent der Stimmen (-2,4 Prozent). Und die FDP kam mit 4,7 Prozent nicht über die 5-Prozent-Hürde. Deutlich gewonnen hat die CDU in Mitte übrigens in den Wahlkreisen rund um die Friedrichstraße.

Friedrichshain-Kreuzberg

Auch Friedrichshain-Kreuzberg bleibt grün. Auf 34,5 Prozent kam die Partei von Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann. Mit 21 Sitzen führt sie vor der Linken (12 Sitze), der CDU mit acht Sitzen und der SPD (8 Sitze). Zwei Sitze entfallen jeweils auf die AfD, die FDP und die Satire-Partei Die Partei.

Pankow

Der dritte Bezirk, in dem die Grünen einen Wahlsieg feiern konnten, ist Pankow. Sie bekamen 23,8 Prozent der Stimmen. Die CDU kam auf 20,3 Prozent, die SPD auf 14,8 Prozent, die Linke auf 17,9 Prozent und die AfD auf 9,4 Prozent. Knapp zehn Prozent der Wähler in Pankow machten ihr Kreuz bei Kleinparteien, wie der Klimaliste und der Tierschutzpartei. Noch ist Sören Benn (Linke) Pankows Bezirkschef.

Charlottenburg-Wilmersdorf

2021 gab es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Grünen um Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch und der CDU. Nun konnten sich die Christdemokraten deutlich absetzen. Mit 30,7 Prozent der Wählerstimmen sind sie nun stärkste Kraft im Westbezirk. Im Parlament nehmen sie dadurch 18 Sitze ein, die Grünen kommen auf 14 Sitze und die SPD auf zwölf. In Teilen des Bezirks stimmten mehr als 50 Prozent für die CDU.

Spandau

Die Spandauer SPD um Bezirksbürgermeisterin Carola Brückner büßte 4,4 Prozentpunkte zu 2021 ein. Stärkste Kraft wurde auch hier die CDU (39,5 Prozent), die ganze 12,3 Prozentpunkte dazugewinnen konnte. Die SPD ist mit 23,3 Prozent zweite Kraft. Die AfD kommt mit 11,1 Prozent vor den Grünen (9,9 Prozent). Beide bekommen damit sechs Sitze im Bezirksparlament.

Steglitz-Zehlendorf

Im Südwesten konnte die CDU ihren Vorsprung vor den Grünen noch einmal ausbauen und gewann mit 36,1 Prozent (8,9 Prozent mehr als noch 2021). Die Grünen bleiben mit 21,6 Prozent aber zweite Kraft, gefolgt von der SPD mit 18,9 Prozent. Die aktuelle Koalition im Bezirksparlament aus Grünen, SPD und FDP könnte auch nach diesem Wahlergebnis bestehen und Maren Schellenberg (Grüne) somit auch Bezirksbürgermeisterin bleiben.

Tempelhof-Schöneberg

Während es 2021 noch ganz knapp war zwischen Grünen und der SPD, gewann nun deutlich die CDU (30,8 Prozent) im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die Grünen um Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann kommen auf 23,7 Prozent und die SPD ist mit 19,7 Prozent die drittstärkste Kraft im Bezirk. Immerhin rund 2.000 Wähler stimmten in Tempelhof-Schöneberg für die Satire-Partei Die Partei.

Neukölln

Seit 20 Jahren ist Neukölln eigentlich fest in SPD-Hand. Bei der Wiederholungswahl verlor die Partei von Bezirksbürgermeister Martin Hikel allerdings gegen die CDU, die auf 27,2 Prozent kommt. Die SPD liegt mit 24,1 Prozent vor den Grünen (17,1 Prozent) und den Linken (14,4 Prozent). Die Tierschutzpartei erreichte 2,7 Prozent der Wählerstimmen und liegt damit noch vor der FDP mit 2,2 Prozent.

Treptow-Köpenick

Und auch in Treptow-Köpenick wurde der bisherige Wahlsieger, die SPD, von der CDU abgelöst. Die SPD mit Bezirksbürgermeister Oliver Igel kam mit 22,4 Prozent nur noch auf Rang 2. Für die CDU stimmten 23,4 Prozent. Die Linke erhielt 15,4 Prozent. Die AfD folgt mit 14 Prozent und liegt in Treptow-Köpenick damit vor den Grünen (12,3 Prozent). Vor allem im Müggelheim stimmten viele Wähler für die CDU. Dort lag die Wahlbeteiligung mit bis zu 50 Prozent zudem weit über der Wahlbeteiligung im Westen des Bezirks.

Marzahn-Hellersdorf

Die SPD mit Bezirksbürgermeister Gordon Lemm kommt in Marzahn-Hellersdorf bei der Wiederholungswahl nur auf 17,1 Prozent und zehn Sitze im Bezirksparlament. Deutliche Zugewinne machte die CDU mit 31,4 Prozent (10,7 Prozent mehr als 2021). Zweitstärkste Kraft ist die AfD mit 19,6 Prozent, gefolgt von der SPD und der Linken (15,8 Prozent). Im Wahlbezirk 10113 stimmten mehr als 40 Prozent der Wähler für die AfD. Nebenan in der Peter-Pan-Grundschule war die SPD mit 25 Prozent hingegen Wahlsieger.

Lichtenberg

Mit nur 0,8 Prozentpunkten zog die CDU an der Linken vorbei. Letztere kam auf 23 Prozent der Wählerstimmen und stellt mit Michael Grunst seit 2016 den Bezirksbürgermeister. Die SPD liegt mit 15,3 Prozent auf Rang 3, gefolgt von der AfD mit 14 Prozent und den Grünen (11,8 Prozent). Die sechsstärkste Kraft im Bezirk ist die Tierschutzpartei, die 4,3 Prozent der Wählerstimmen erhielt. Die FDP kam auf drei Prozent.

Reinickendorf

Die meisten Prozentpunkte in der gesamten Stadt erhielt die CDU in Reinickendorf, wo 40,5 Prozent der Wähler für die Partei stimmten. Die SPD mit Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen verliert 2,3 Prozentpunkte und folgt weit abgeschlagen mit 21,5 Prozent. Die Grünen verbuchen 12,6 Prozent, die AfD kommt auf 9,9 Prozent und die Linken und FDP kommen auf jeweils 4,3 Prozent.

Text: kr/red