Bevor die amtliche Verkehrsunfallstatistik 2021 Anfang Februar veröffentlicht wird, zieht der ADFC Berlin schon einmal Bilanz. 2021 hat es weniger tödliche Unfälle mit Radlern gegeben als im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr sind zehn Radfahrende im Berliner Verkehr verstorben. Im Jahr 2020 waren es 19 getötete Radler. Auffällig dabei ist, dass an den meisten dieser Unfälle Lkw-Fahrer beteiligt waren, die beim Rechtsabbiegen zu schnell oder unaufmerksam unterwegs waren. Laut ADFC kam es 2018 viermal, 2019 einmal, 2020 siebenmal (dazu ein Busfahrer) und 2021 fünfmal zu solchen Abbiegeunfällen.
Abbiegeassistenten notwendig
„Jeder dieser Unfälle bekräftigt die ADFC-Forderungen: Lkw müssen beim Abbiegen Schrittgeschwindigkeit einhalten, alle Lkw benötigen einen Abbiegeassistenten mit Kollisionserkennung und Notstopp-Einrichtung“, so Jürgen Thomas vom ADFC weiter. Und auch für Fußgänger bleibt Berlin gefährlich: 14 von ihnen kamen im Straßenverkehr zu Tode.
Arbeiten an Unfallstellen
An einigen Unfallstellen wurde im vergangenen Jahr immerhin etwas getan. So unter anderem an der Alexanderstraße/ Karl-Marx-Allee: getrennte Signalisierung für Rechtsabbieger, Radfahrstreifen statt Hochbordradweg, Verbot des Rechtsabbiegens für Kraftfahrzeuge. An der Greifswalder Straße, wo im Mai eine Frau von einem Betonmischer überrollt und getötet wurde, wurden die Radfahrerfurten rot eingefärbt. Weitere Maßnahmen für mehr Radfahrsicherheit wurden aber bislang abgelehnt.
Text: kr, Bild: IMAGO/snapshot