U-Bahn in Berlin.
BUND kritisiert U-Bahn-Pläne. Bild: IMAGO/Sabine Gudath

171 Kilometer neue Strecken, eine U-Ringbahn und vor allem zahlreiche Verlängerungen an den Stadtrand: Der Masterplan der BVG für ihr U-Bahnnetz klingt nach radikalen Neuerungen. Kritik kommt nun vom BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

In den kommenden Jahrzehnten könnte Berlin zahlreiche neue U-Bahnlinien und etliche Verlängerungen von bestehende Linien bekommen. Das zumindest sieht der Masterplan der BVG vor. Das berichtete zuerst der Tagesspiegel. Demnach seien unter anderem Machbarkeitsstudien für eine U2-Verlängerung bis zum Falkenhagener Feld, eine Art U-Ringbahn U0, eine verlängerte U1 bis zur Heerstraße sowie eine U4, die bis zum Glambecker Ring führt.

„Realisierung vollkommen unrealistisch“

An dieser Vision des künftigen U-Bahn-Netzes gibt es nun Kritik vom BUND. Die Vision der Berliner Verkehrsbetriebe, das Berliner U-Bahn-Netz auf 318 Kilometer mehr als zu verdoppeln, ist vor allem eines: die komplette Verkennung der verkehrspolitischen Notwendigkeiten in der Stadt. Angesichts der eskalierenden Klimakrise muss mit Nachdruck das Straßenbahnnetz der Hauptstadt ausgebaut werden. So zügig wie möglich muss insbesondere auch in Spandau der überlastete und unattraktive Busverkehr durch schnelle und attraktive Tramstrecken, so weit wie möglich auf eigenem Gleisbett, ersetzt werden“, heißt es in einer Mitteilung. Nur mit der Tram könne Berlin vergleichsweise zügig eine flächendeckende Verbesserung des Nahverkehrs erreichen.

Sie befürchten, dass durch die Planungen für den U-Bahn-Ausbau bereits vereinbarte Straßenbahn-Ausbauten gestoppt werden. „Und das, obwohl allein schon angesichts der Kosten die Realisierung der U-Bahn-Träume vollkommen unrealistisch ist.“ Der BUND rechnet mit Kosten von bis zu 35 Milliarden Euro für den Ausbau. Geld, das in den Ausbau von Bus- und Straßenbahnlinien fließen könnte.

Text: kr