Sozial- und Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) rechnet damit, dass Berlin sich zunehmend auf die besonderen Bedürfnisse verschiedener Gruppen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine einstellen muss.
Das gelte zum Beispiel für ältere Flüchtlinge, die nicht mehr so schnell wie jüngere eine neue Sprache lernen könnten.
Besondere Bedürfnisse
Für sie seien Angebote in Seniorenbegegnungsstätten wichtig, sagte Kipping am Freitag. „Es gibt auch mehr Bedarf an psychosozialer Beratung. Und es gibt sehr viele Menschen, die pflegebedürftig sind, die Behinderungen haben.“
Wenn diese Menschen in Berlin blieben, seien entsprechend mehr Plätze in der Eingliederungshilfe nötig.
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Für Menschen mit chronischen Krankheiten oder akutem Behandlungsbedarf müsse außerdem die Möglichkeit medizinischer Versorgung sichergestellt sein.
Medizinische Behandlungen
Senat und Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin verhandeln nach wie vor über eine Regelung für die Übernahme der Kosten, die durch die medizinische Behandlung von Flüchtlingen in den Berliner Praxen entstehen.
Es sei noch keine Einigung erzielt, es sei aber kurz davor, sagte eine Sprecherin der KV am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Bereits Anfang der Woche hatte die KV angemahnt, eine schnelle Lösung für die medizinische Versorgung der Geflüchteten zu finden und kritisiert, dass es noch keinen Vertrag für die Kostenübernahme gebe.
So lange eine solche Regelung fehle, werde die medizinische Versorgung auf den Schultern der Praxen abgeladen, die sich bereit erklärt hätten, die Geflüchteten kostenfrei zu behandeln. Das seien derzeit berlinweit rund 800, sagte die Sprecherin.
Text: dpa/bb