Die Bilanz: drei Jahre Sanierungszeit und acht Millionen Euro Bundesmittel.
Jedes Jahr am 8. und am 9. Mai ist das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park Ziel für einige Tausend Menschen, um den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee zu gedenken. Das monumental gestaltete Ensemble inmitten des Parkgebietes dient zudem als Ort zum Gedenken an die Befreiung vom Nazi-Regime und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Gedenkstätte wurde auf Weisung der Sowjetischen Militäradministration im Jahr  1949 errichtet, und  dient auch als Friedhof für die in der Schlacht um Berlin gefallenen 7.000 sowjetischen Soldaten.
 

Vertraglich festgelegte Verpflichtung

Mit Bundesmitteln in Höhe von insgesamt acht Millionen Euro wird die Gesamtanlage seit nunmehr drei Jahren saniert. Die Natursteine der Eingangsportale, der Standbilder und der Zaunsockel wurden gereinigt, die Pflasterungen am Eingang Puschkinallee neu gesetzt, die Bewässerungsanlagen saniert, die Rasenflächen und Gräberfelder erneuert sowie die Standbilder „Mutter Heimat“ und „Soldat“ fertiggestellt.
 
Die gesamte Finanzierung der Baumaßnahmen stammt aus Mitteln des Bundeshaushaltes, da die Anlage eine wichtige Bedeutung in der Beziehung mit der Russischen Föderation erfüllt. Deutschland hatte sich in einem Abkommen im Jahr 1992 über die Kriegsgräberfürsorge dazu verpflichtet, den Bestand des Ehrenmals dauerhaft zu gewährleisten. Jedwede Veränderung der Denkmale bedarf demnach auch heute noch der Zustimmung der Russischen Föderation.
 
Aber auch diese Berliner Sanierungsbaustelle wird nicht ganz ihren Zeitplan einhalten können und noch einige Monate bis in den Herbst hinein den Besuchern erhalten bleiben. „Das Kostenbudget wird nicht überschritten. Der Abschluss der Bauarbeiten wird aber für Oktober oder November 2021 statt im Mai diesen Jahres erwartet“, heißt es in einem Antwortschreiben aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen auf eine schriftliche Anfrage der Abgeordneten Katalin Gennburg (Die Linke) im Berliner Abgeordnetenhaus.
 
Aufgrund der vorgefundenen schlechten Bausubstanz, insbesondere im Bereich des Unterbaus der Polygonalplattenflächen, sei eine intensivere Sanierung notwendig gewesen, heißt es in dem Senatsschreiben. Während der gesamten Sanierungszeit habe man stets einen der beiden Zugänge für die Besucher vollständig zur Verfügung stellen können – seit den Gedenktagen am  vergangenen  Wochenende seien jetzt beide Zugänge wieder vollständig  nutzbar.

“Nachdem die Sanierung des Treptower Parks vor fünf Jahren abgeschlossen wurde, können wir dann ab Herbst 2021 das Gartendenkmal und das Ehrenmal wieder gemeinsam in neuem Glanz besichtigen. Der Erhalt dieses Gedenkortes ist eine Verpflichtung gegenüber unserer Geschichte und mahnt uns diese Erinnerung aufrecht zu erhalten”, resümiert die Abgeordnete Katalin Gennburg die Antwort auf ihre Schriftliche Anfrage.

Datum 11. Mai 2020, Text: Stefan Bartylla, Bild: IMAGO / Camera4