Eine israelische Fahne ist an einem Gitter vor der Neuen Synagoge in Berlin zu sehen.
Eine israelische Fahne ist an einem Gitter vor der Neuen Synagoge in Berlin zu sehen. Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

In der Kolumne „Schlager der Woche“ setzen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u. a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. Dieses Mal schreibt Oliver Dunk über seine ganz persönliche Verbindung zu Israel.

Von Oliver Dunk, Geschäftsführer von Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Meine Großmutter starb im Dezember 1996. In ihrem Nachlass fand ich Ihre Heiratsurkunde datiert auf den 27.Juli 1933. Beim genauen Hinsehen fiel mein Blick auf Ihren Mädchennamen. Anna Israel, geboren am 31. März 1908 in Angermünde.

Sie war 24 Jahre jung, als die Nazis die Macht in Deutschland ergriffen hatten.

Wie konnte sie mit diesem Namen der Verfolgung der Juden durch das NS-Regime entkommen? Eine Frage an meine Mutter, die Tochter meiner Oma. Ergebnis: Die jüdischen Großeltern meiner Oma namens Israel hatten ihre Kinder, also auch den Vater meiner Großmutter, christlich taufen lassen. Somit waren seine Kinder und Enkel laut Gesetz „reinrassige Arier“. Wenn das so gewesen sein sollte, ist das ein Umstand, der meine Großmutter Anna vor der Verfolgung und womöglich dem KZ bewahrt hat.

Ich muss in diesen Tagen oft an meine Oma denken. Sie hat mir ihre Geschichte nie erzählt. Vielleicht hat sie es verdrängt. Für mich aber ist Israel nicht nur das Heilige Land,  der jüdische Staat. Israel ist auch Teil meiner Geschichte.

Ihr Oliver Dunk