Die Berliner Eckkneipe „Zur Quelle“ in Moabit. Bild: IMAGO / Schöning
Die Berliner Eckkneipe „Zur Quelle“ in Moabit. Bild: IMAGO / Schöning

In der Kolumne „Schlager der Woche“ setzen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u. a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. In dieser Woche hofft Heiner Harke auf ein langes Leben für die Berliner Kiezkneipen – trotz aller Probleme.

Sie heißen „Zur Molle“, „Bechereck“ und „Bärenklause“. Für viele Berliner sind sie  seit Jahrzehnten Treffpunkt und zweites Wohnzimmer. Berlins Kiez- und Eckkneipen sind legendär. In Kultfilmen wie „Sommer vorm Balkon“ und „Herr Lehmann“ ist die Kiezkneipe Dreh- und Angelpunkt.

Nur noch 500 von einst 20.000 übrig

Mittlerweile haben sogar die „Jungen“ und die „Hippen“ sie für sich entdeckt, haben Gin gegen Bier und  trendige Lounge-Möbel gegen Tresen in Eichenholzoptik getauscht. Sie bringen neuen Schwung in die alten Berliner Schuppen. Es scheint als hätte das verrauchte Flair des Alten eine beruhigende Wirkung  auf die neuen Gäste.

Denn hier können sie sein, wie sie sind. Völlig ungezwungen. Erleben wir jetzt vielleicht eine Renaissance der Berliner Kiezkneipe? Leider nicht. Steigende Mieten,  Lärmbeschwerden und auslaufende Verträge machen es den Wirten schwer, sich mit ihren Kneipen über Wasser zu halten. Von ursprünglich 20.000 Kiezkneipen gibt es nur noch 500 – und es werden immer weniger.

Text: Heiner Harke (Schlager Radio)