Zwei Personen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin.
Zwei Personen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Foto: Christoph Soeder/dpa

In der Kolumne „Schlager der Woche“ setzen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u. a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. Dieses Mal schreibt Harald Perlinger über Berlins Luxusprobleme in Zeiten der Krise und die Debatte rund um das Tempelhofer Feld.

Von Harald Perlinger, Redaktionsleiter von Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Warum nur? Schon wieder ist der Streit darüber entbrannt, ob das Tempelhofer Feld in Berlin bebaut werden darf oder nicht. Der Senat will dort Flüchtlingsunterkünfte errichten. Kritiker befürchten, dass dadurch Fakten für eine generelle Bebauung geschaffen werden könnten. Das Tempelhofer Feld ist nämlich seit dem Volksentscheid 2014 quasi per Gesetz als Freifläche geschützt. Es müsste von der Koalition deshalb bei allen Bauaktivitäten geändert werden.

Fest steht bislang: Es geht um provisorische Flüchtlingsunterkünfte. Genauer gesagt um Container – keine Wohnhäuser! Das beruhigt die Kritiker aber kaum. Sie fürchten, dass die Flüchtlingsbauten derart ausufern, dass dann auch Veranstaltungen auf dem Tempelhofer Feld ausfallen könnten. Der Senat tickt da ganz anders und will die Container auf verschiedenen Flächen des Tempelhofer Feldes verteilen.

Klar, dass das nicht jedem Recht ist. Klar ist aber auch: Wo sonst sollen die Flüchtlinge unterkommen? Wohnungen gibt’s nicht mehr. Notunterkünfte wie in Tegel sind voll. Es braucht praktikable Zwischenlösungen. Ohne wenn und ja aber!

Text: Harald Perlinger