Die beiden ROCC Film Gründer Christian Schäfer und Christoph Wieczorek. Bild: ROCC Film
Die beiden ROCC Film Gründer Christian Schäfer und Christoph Wieczorek. Bild: ROCC Film

Die Bedeutung von Image- und Werbefilmen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Unternehmen nutzen diese Medien, um ihre Botschaften effektiv zu kommunizieren und eine emotionale Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. In diesem Kontext hat sich ROCC Film, eine Berliner Filmproduktionsagentur als eine der kreativen Kräfte etabliert, die hochwertige visuelle Inhalte liefert.

Was als Zusammenarbeit bei einem Langspielfilm begann, entwickelte sich schnell zu einer erfolgreichen Geschäftspartnerschaft. Im Interview erzählen die Gründer Christoph Wieczorek und Christian Schäfer, wie ihre Agentur entstanden ist, welche Visionen und Herausforderungen ihre Arbeit prägen und welche Trends die Zukunft der Unternehmensfilme bestimmen werden.

Hallo Christoph und Christian, schön, dass ihr Zeit für das Gespräch gefunden habt. Erzählt uns doch zum Einstieg erst einmal, wie eure Agentur entstanden ist.

Christoph Wieczorek: Gern! Wir drei ursprünglichen Gründungsmitglieder haben uns auf einem Langspielfilm-Dreh kennengelernt. Romina war Produzentin, ich Kameramann und Christian Schauspieler. Diese Zusammenarbeit hat so gut funktioniert, dass wir uns entschlossen haben, eine gemeinsame Filmproduktionsfirma zu gründen. Der Name ROCC Film war dabei eine Eigenkreation aus den Anfangsbuchstaben von uns drei GründerInnen.

Die Vision unseres jungen Kollektivs war es, mit der Kreation und Produktion von Werbefilmen Geld zu verdienen und den Gewinn in eigene fiktionale Filmproduktionen zu investieren. Nach dem ersten Jahr und dem ersten selbst produzierten Spielfilm war aber klar: Mit diesem Modell kann man ein sich selbst finanzierendes Hobby betreiben, aber kein nachhaltiges Business aufbauen. So beschlossen wir, uns zukünftig auf hochwertige Werbevideos und Imagefilme zu konzentrieren. Romina hat ROCC Film nach fünf Jahren verlassen, um privat und beruflich andere Wege zu gehen. Sie steht der Firma aber weiterhin beratend zur Seite.

Könnt ihr eure Firmenphilosophie etwas näher beschreiben?

Christian Schäfer: Der ursprüngliche Gedanke unseren Kollektivs von kreativen Filmemachern, die sich zusammenfinden, um berührendes Storytelling und cineastische Bilder zu kreieren, hat sich tief in die Unternehmenswerte von ROCC Film eingebrannt. Genauso wichtig wie die Resultate ist bei ROCC Film aber auch der Weg dahin. Im Gegensatz zu anderen Produktionen, bei denen mit viel Druck von oben versucht wird, auf ein gutes Resultat hin zu arbeiten, setzen wir auf einen respektvollen Umgang miteinander. Wer hat denn eigentlich festgelegt, dass Filmproduktion immer stressig sein muss?

Wer seine Vorbereitung professionell macht und auf den Prozess vertraut, kann am Set mit Ruhe arbeiten und vor allem allen beteiligten Menschen auf Augenhöhe begegnen. Spannenderweise entstehen so auch sehr schöne Filme – nur dass sich dabei am Schluss alle wohl und wertgeschätzt gefühlt haben. ROCC Film hat sich einem langsamen, aber organischen Wachstum verschrieben und ist damit seit über 10 Jahren erfolgreich auf dem internationalen Markt tätig. Auch wenn mittlerweile einige Jobs von Freelancern erledigt werden, sind die beiden Gründer dennoch an allen Projekten als Creative Directors und Supervisors maßgeblich beteiligt.

Welche Gedanken sollte sich ein Unternehmen im Vorfeld machen, ehe es einen Image-Film, ein Recruiting- oder Erklärvideo in Auftrag gibt?

Christoph Wieczorek: Zunächst sollte das Unternehmen klar definieren, welches Ziel mit dem Film erreicht werden soll. Dies könnte beispielsweise die Steigerung der Bekanntheit, die Vermittlung von Produktwissen, die Imagebildung, die Unterstützung beim Recruiting oder interne Schulungen umfassen. Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Identifikation der Zielgruppe für den Film und das Vorwissen dieser Zielgruppe über das Produkt oder die Dienstleistung. Außerdem sollte geklärt werden, ob bereits ein Konzept oder Skript vorhanden ist. Falls nicht, können wir hierbei unterstützend tätig werden.

Die Entscheidung über den Drehort ist ebenfalls von Bedeutung: Soll der Film beim Kunden vor Ort oder an einer extra angemieteten Location gedreht werden? Zudem ist es wichtig zu überlegen, wer im Film mitspielen soll – sind es Schauspieler, Models, Angestellte oder vielleicht sogar die Unternehmenschefs? Das Budget für den Film muss ebenfalls festgelegt werden. Typische Budgetrahmen liegen beispielsweise zwischen 2.000 und über 75.000 Euro netto. Schließlich ist der Zeitrahmen für die Umsetzung zu bestimmen. Je nach Dringlichkeit kann dieser zwischen 2 – 3 Wochen und bis zu 12 Wochen ab Bestätigung variieren.

Wie viel Zeit nimmt eine Videoproduktion in Anspruch?

Christian Schäfer: Wir versuchen immer, auf die Kundenwünsche einzugehen. Das schnellste waren 5 Tage von der Auftragserteilung bis zum fertigen Film. Dafür waren aber einige Nachtschichten nötig. Angenehm ist ein Workflow von zirka 3 – 6 Wochen. So kommt man meistens gut hin.

Wie findet ihr Locations?

Christian Schäfer: Da für alle Kunden und alle Projekte eine andere Location gefragt ist, arbeiten wir immer mit Location-Scouting Agenturen zusammen. Das kostet zwar ein wenig mehr, aber so können wir unseren Kunden immer eine perfekte Erfahrung bieten. Und das macht am Schluss wie immer alle glücklicher.

Wie viel kreativen Freiraum räumen euch eure Kunden ein?

Christoph Wieczorek: Das hängt sehr von der Vorarbeit beim Kunden ab. Manche haben schon ein sehr konkretes Bild vor Augen, andere wiederum wünschen sich mehr Beratung. Darum haben wir uns auch breiter aufgestellt und bieten jetzt auch Marken- und Strategieworkshops an, in denen man erst einmal seine Markenwerte finden kann.

In all den Jahren unserer Arbeit hat es sich gezeigt, dass wir den Prozess für alle Beteiligten am effektivsten gestalten, wenn wir bereits in den ersten Schnitt all unser Know-how legen und schon diese Version so gut ist, dass man sie unserer Ansicht nach veröffentlichen könnte. So haben wir am wenigsten Kundenfeedbacks und alle sind superschnell glücklich.

Gibt es Ideen und Vorstellungen, von denen ihr Kunden oft abbringen müsst?

Christoph Wieczorek: Wenn du jemandem einen Ball zu wirfst, kann er ihn fangen. Wenn du der gleichen Person drei Bälle zuwirfst, fängt sie keinen. Das ist unser Beispiel, das wir immer verwenden, wenn Kunden zu viele Botschaften an ihre Zielgruppen in den Film packen wollen.

Gibt es Branchen, für die ihr besonders gern arbeitet?

Christian Schäfer: An sich ist es das Schöne an unserem Beruf, für viele Branchen arbeiten zu dürfen. So kann man sich immer wieder in neue Berufe und deren Challenges einarbeiten und es wird nie langweilig. Aus rein filmischer Sicht ist es immer schöner, wenn Bewegungen vor der Kamera stattfinden. Darum wirkt eine Schreinerei mit fliegenden Spänen in Zeitlupe am Schluss manchmal cineastischer als das hippste Startup, bei dem es aber nur Leute vor Computern zu filmen gibt. Diese Bewertung nimmt aber nur die Kamera vor, wir persönlich lieben jeden Drehort. Und die Challenge ist es dann halt, aus dem Gegebenen das Maximum rauszuholen.

Warum sind Formate wie Erklärfilme in den letzten Jahren immer wichtiger geworden?

Christoph Wieczorek: Viele Dienstleistungen werden immer komplexer. Eine B2B-Versicherung zum Beispiel hat einen ganz bestimmten Use-Case, bei dem sie sehr gut wirken kann. Der ist aber verschachtelt. Film kann Informationen auf verschiedene Weise transportieren, über Off-Stimme, Text im Film, visuelle Story oder erklärende Animationen. Das schafft ein Text auch, dies wirkt in den meisten Fällen aber trockener und sachlicher und schreckt die Zielgruppe ab.

Was denkt ihr, welcher Trend danach kommt?

Christian Schäfer: Wenn jetzt die AI unsere Channels mit Fake Content fluten wird, sind Werte wie Authentizität und Glaubwürdigkeit sehr wichtig. Zum Beispiel ein Recruiting-Film. Wer möchte schon bei einem Unternehmen arbeiten, das einen AI-generierten perfekten Menschen mit perfektem Markteing-Slang in die Kamera sagen lässt, wie toll es ist, hier zu arbeiten? Niemand. Ich will einen echten Mitarbeiter sehen, dem ich glaube, dass es dort gut ist.

Hier kommt auch wieder unsere Philosophie zum Tragen, dass wir darauf achten, dass sich alle Leute am Set wohlfühlen. So können sich nämlich auch Leute vor der Kamera entspannen, die sonst selten bis nie im Rampenlicht sind.

Was sind die größten Herausforderungen bei eurer Arbeit?

Christoph Wieczorek: Ganz oft ist es die Kommunikation, wahrscheinlich wie in jedem Gewerbe. Da wir am Schluss aber für den finalen Film verantwortlich sind, sehen wir es als unsere Pflicht an, so lange “dumme” Fragen zu stellen, bis wir wirklich verstanden haben, wo dem Kunden und seiner Marke der Schuh drückt.

Welche Entwicklung seht ihr bei unternehmensbezogenen Filmen?

Christian Schäfer: Praktisch alle unsere Kunden bestellen mittlerweile einen Hauptfilm und dann diverse Cut-Downs für Social Media in den verschiedenen Formaten. Viele wollen auch kleinere, aber wiederkehrende Formate, zum Beispiel jeden Monat einen Podcast für YouTube. Dafür haben wir uns gerade erfolgreich neu aufgestellt.

Was ist im Anschluss an die Produktion beim Video-Marketing besonders wichtig?

Christian Schäfer: Was bringt der beste Film, wenn ihn niemand sieht? Es ist rausgeworfenes Geld. Darum haben wir uns mit einem Partner für die bestmögliche digitale Auswertung und Vermarktung von unseren Filmen zusammengetan. So können wir sicherstellen, dass jeder in uns investierte Euro auch wirklich für den Kunden als Mehrwert ankommt.

Vielen Dank für das informative Gespräch und die interessanten Einblicke.


Über ROCC Film

ROCC Film ist eine Full-Service-Filmproduktions-Agentur aus Berlin. Nach über zehn Jahren und hunderten von zufriedenen Kunden brennen die beiden Gründer und ihr stetig wachsendes Team noch immer für jeden Film. Und diese Liebe zum Detail sieht man in jedem Frame.

Dabei bleibt der respektvolle Umgang mit allen Beteiligten stets im Fokus. Denn nur so können berührende Geschichten entstehen. Wenn diese auch noch visuell hochwertig sind, entstehen genau die gewünschten emotionalen Verbindungen zwischen Menschen und Marken, die am Schluss eine erfolgreiche Positionierung bei der Zielgruppe erreichen.