Bei Schnee und Glätte wird es vor allem für Radfahrer oft gefährlich. Der Senat will nun im Rahmen eines Pilotprojekts Sole auf vereiste Radwege streuen lassen. Dieser Vorschlag erntet neben Lob aber auch Kritik.
Wer im Winter mit dem Rad unterwegs ist, muss vielerorts auf Gehwege oder die Straße ausweichen. Denn: auf vielen Radwegen wird gar nicht oder nicht ausgreichend gestreut. Glätte auf Radwegen will Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) aber künftig vermeiden.
Sole gegen Eis
Ein entsprechender Vorschlag an das Abgeordnetenhaus zur Änderung des Straßenreinigungsgesetzes wurde in der vergangenen Sitzung beschlossen. Demnach soll im Rahmen eines Pilotprojekts auf sogenannten Hochbordradwegen, also auf Radwegen, die oberhalb des Bordsteins und direkt neben Gehwegen liegen, Sole gegen Vereisungen eingesetzt werden.
In anderen Städten erprobt
Das Verteilen soll die BSR übernehmen, das Pflanzenschutzamt Berlin begleitet den Pilotversuch wissenschaftlich auf ausgewählten Radwegen. Die Behörde soll beobachten, ob es durch die Sole zu Schäden an Bäumen und Pflanzen kommt, wie Umweltschützer befürchten. Laut Senat sei Sole aber nicht umweltschädlicher als andere Streuarten und werde bereits in vielen anderen Städten angewandt. Auch der ADFC plädiert für Sole als Streumittel. Wie sich das Pilotprojekt auf Umwelt und die Sicherheit der Radler in Berlin auswirkt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Text: red/kr, Bild: IMAGO/STPP