Die Zwillinge Pit und Paule würden demnächst von ihrer Mutter entwöhnt, teilte der Zoo Berlin am Donnerstag mit. Im kommenden Jahr sollen sie dann bereits nach China umziehen.
Grund sei der Gesundheitszustand der Panda-Bären. “Pit hat in letzter Zeit nicht mehr so gut zugenommen und wirkte – selbst für einen Panda – verhältnismäßig schläfrig”, so der Zoologische Leiter Ragnar Kühne. In der Regel trennen sich die Wege von Panda-Müttern und deren Nachwuchs nach etwa zwei bis vier Jahren.
Da Pit und Paule jedoch noch regelmäßig Muttermilch trinken, wurde die Entwöhnung nun etwas vorgezogen. Letzteres könnte auch durch das mittlerweile in der Dosierung angepasste Anti-Epileptikum, welches Pit seit seinem Krampfanfall im vergangenen Frühjahr erhält, bedingt sein. Damals konnten Experten an der Freien Universität Berlin sowie an der Charité keine Ursache für den Krampfanfall finden, was für solche Vorfälle jedoch nicht unüblich ist.
Mögliche Ursache
Nach Austausch mit Experten aus China und Berlin, könnte eine Reaktion auf die Muttermilch eine mögliche Ursache für Pits verminderten Appetit sein. „Es ist bekannt, dass es durch Reaktionen auf Eiweiß zu Störungen im Magen-Darm-Trakt kommen kann. Das sogenannte Mikrobiom im Darm passt sich an die rein pflanzliche Nahrung an. Somit erscheint eine Entwöhnung von Mutter und Nachwuchs – wie in der Natur üblich – hier also sinnvoll“, erklärt Frau Prof. Dr. Barbara Kohn – Professorin für Innere Medizin, Klinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin.
Behutsame Entwöhnung
Vor über zwei Jahren kamen die beiden Pandas Pit und Paule als eine kleine Sensation – immerhin deutschlandweit der erste Panda-Nachwuchs – in Berlin zur Welt. Nachdem die beiden vergangenen August ihren zweiten Geburtstag feierten, steht nun der nächste große Schritt der heranwachsenden Pandas an. Für eine behutsame Entwöhnung verbrachten der Nachwuchs und Meng Meng zunächst nur die Nächte getrennt, mittlerweile treffen sie auch tagsüber nicht mehr aufeinander. Voraussichtlich im kommenden Jahr sollen Pit und Paule dann nach China ziehen.
Text: red., Bild: IMAGO/Olaf Wagner