Wegen einer Vielzahl von Einbrüchen bei den Geldbehältern öffentlicher Toiletten in Berlin gehen Senat und Betreiber neue Wege. Ab dem 15. August sind 50 von 280 öffentlichen Klos der Firma Wall kostenlos zugänglich, wie die Senatsverwaltung für Umwelt am Montag mitteilte.
Die übrigen 230 WCs können dann nur noch bargeldlos genutzt werden. Dafür kommen Kredit- oder Girokarte, Apple Pay und andere Bezahldienste oder die WC-App «Berliner Toilette» in Frage. Der Versuch soll zunächst ein halbes Jahr dauern. Danach wird entschieden, welches Zugangskonzept künftig generell zum Tragen kommt.
„Die Versorgung mit öffentlichen Toiletten in Berlin ist dank des Berliner Toilettenkonzepts moderner und besser als in den meisten anderen Städten Europas. Die Nutzung von Toiletten ist ein Grundbedürfnis, deshalb ist eine kostenfreie Bereitstellung öffentlicher
Anlagen grundsätzlich wünschenswert. Dazu bedarf es neben einer langfristigen Finanzierung über den Haushalt aber auch eines Nutzungsverhaltens, welches das ermöglicht. Wir erproben in den kommenden Monaten, welcher Weg gangbar ist“, so Staatssekretär Markus Kamrad.
Münzbetrieb wird eingestellt
Der Münzbetrieb der Berliner Toiletten (dem Nachfolgemodell der City-Toiletten) wird damit im August vorerst eingestellt. Für insgesamt 50 Toilettenanlagen im Stadtgebiet, die gleichmäßig über alle Berliner Bezirke verteilt sind, entfällt das Nutzungsentgelt vollständig – die Nutzung wird kostenfrei: Zusammen mit weiteren Bestandstoiletten stehen dann etwa 90 Toiletten kostenfrei zur Verfügung.
Eine vollständige Standortliste soll es nach Abschluss der Umstellung geben. Die App zum Auffinden und Nutzen der Toilettenanlagen steht unter dem Namen „Berliner Toilette“ kostenfrei für iOS im App Store und Android bei Google Play zum Download bereit.
Text: dpa/red