Der neue israelische Botschafter Ron Prosor bezieht am heutigen Montag, den 22. August 2022 sein neues Amt in Berlin. Er löst damit Jeremy Issacharoff ab, der seit 2017 das Amt inne hatte. Heute Vormittag übergibt Prosor sein Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Prosor ist früherer UN-Botschafter und eng mit Deutschland verbunden. Sein Vater wurde 1927 in Berlin geboren, seine Mutter stammt aus Odessa. Nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kamen, musste die gesamte Familie nach Palästina flüchten. 1958 kam Prosor in Tel Aviv zur Welt.
Profiliertester israelischer Diplomat
Der 63-Jährige gilt als einer der wichtigsten und vor allem profiliertesten israelischen Diplomaten. Von 2011 bis 2015 war er Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen. Damals erregte er während seiner Amtszeit damit Aufsehen, dass er der Uno vorwarf, Vorurteile gegen Israel zu haben.
Als Prosor zum Botschafter in Deutschland ernannt wurde, erklärte der damalige israelische Außenminister und heutige Regierungschef Jair Lapid, dass diese Entscheidung „die Bedeutung der israelisch-deutschen Beziehungen und die weitere Stärkung der Zusammenarbeit mit der neuen Regierung in Berlin symbolisiert“.
Kampf gegen Antisemitismus
Prosor sei über die Ernennung, „aus tiefstem Herzen bewegt“. Er äußerte sich zu seinem Amtsantritt nun so: „Für mich ist es nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern auch eine persönliche.“ Der neue isrealische Botschafter machte vor seinem Amtsantritt bereits klar, dass er weiterhin seine Stimme gegen Antisemitismus erheben würde.
Auf Twitter schrieb er unter anderem vor einigen Wochen: „Holocaust-Leugnung muss mit null Toleranz begegnet werden – überall und jederzeit.“
Text: Red.