Stadtleben Berlin per Rad zu erkunden, wird immer einfacher.
Fahrradfahren in Berlin macht immer mehr Spaß. Was vor allem daran liegt, dass in den zurückliegenden Jahren viele Kilometer neuer Radlerstrecken gebaut wurden. Ein Großteil des rund 1.000 Kilometer langen Radwegenetzes werden vorrangig für kurze Wege im Alltag genutzt, doch spielt Fahrradfahren auch eine immer größere Rolle in der Freizeit vieler Berliner und deren Gäste. Jede Menge Strecken, Übergänge und Brücken im Stadtgebiet sind inzwischen exklusiv Radlern und Fußgängern vorbehalten und führen zu den tollsten und spannendsten Orten, die die Stadt zu bieten hat.
Lange Strecken
Inzwischen gibt es ein nahezu lückenloses Netz von Ring- und Sternrouten, auf denen Kultur und Natur völlig neu und ungefiltert zwischen Havel und Müggelsee erlebt werden können. Insgesamt acht ringförmige Routen und zwölf sternförmig angelegte Touren ab Stadtmitte hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zusammengestellt, die zu fast allen Sehenswürdigkeiten und Erlebnispunkten dieser Stadt führen. Im Westen starten diese Langstrecken ab Wannsee, Groß-Glienicke oder in Spandau und führen gen Norden und Osten bis nach Tegel, Hohenschönhausen, Ahrensfelde, Hellersdorf und Köpenick. In Richtung Süden und Norden geht‘s ab Mahlow oder Teltow entlang der Ufer verschiedenen Schifffahrtskanäle bis nach Hennigsdorf, Oranienburg oder Bernau.
Klassische Route
Hier zwei exemplarische Touren: „Pack‘ die Badehose ein, … und dann nüscht wie raus nach Wannsee“ – so könnte das Motto der 28 Kilometer langen und klassischsten aller Routen im Berliner Westen lauten. Sie führt ab Berlin-Zentrum bis zur Glienicker Brücke und damit fast nach Potsdam. Diese Tour beginnt am Schlossplatz und verbindet die historische Mitte mit Gründerzeitquartieren, Villenvororten, Naherholungsgebieten und der preußischen Schlösser- und Parklandschaft im Berliner Südwesten. Insbesondere auf dem Teilabschnitt entlang des Wannsees sind die Radler völlig ungestört in der Natur und abseits vom übrigen Autoverkehr unterwegs.
Neue Landschaften
Das geographische Gegenstück zur Wannseetour ist die Radroute RR7 vom Schlossplatz in Mitte in den Nordosten der Stadt nach Neu-Hohenschönhausen und Ahrensfelde. Die Kulisse, an der es entlang geht, ist sowohl von Europas größter zusammenhängender Wohnsiedlung, den Ostberliner Plattenbauten geprägt, als auch von den weiten Hochflächen des Barnims und seinen Feldfluren am Schluss der Tour. Hier sind historische Dörfer, Feldsteinkirchen und Reiterhöfe zu entdecken. Gerade Berliner aus dem Süden und Westen der Stadt können hier völlig neue Landschaften in der regionalen Nachbarschaft entdecken. Die Karte mit allen 22 Touren, die durch alle Stadtteile Berlins führen, ist auf der Website der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abrufbar. Hier sind auch die einzelnen Etappen, deren Längen und Sehenswürdigkeiten gelistet. Weitere Tipps und thematische Tourkombinationen finden sich im Netz auch beim Berliner Verband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs sowie bei den vielen privaten Tourenbietern, die ihre Spezialangebote auf eigenen Websites an. Passend dazu gibt es auch die neue BVG-Bike-App, die die Kombination Rad und Bahn per Smartphone zur Tourplanung erheblich erleichtert.
Geführte Radrouten
Nicht nur für Touristen – auch echte Berliner können bei geführten Radtouren noch eine Menge interessanter Dinge „erfahren“.
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[acc_item title=“Lichtenberger Teiche und Seen“]
Am 17. April lädt das Umweltbüro Lichtenberg zu einer etwa 30 Kilometer langen Radwanderung durch seinen Bezirk zum Thema Teiche und Kleingewässer ein. Zu erleben gibt es die riesige Artenvielfalt am Gehrensee, der Malchower Aue und am Malchower See sowie bei einem Abstecher zum Ober- und Orankesee bis zum Finale im Landschaftspark Herzberge. Die Radtour startet um 11 Uhr auf der Brücke am S-Bahnhof Hohenschönhausen und endet am S-BahnhofFriedrichsfelde Ost. Für 6 Euro, ermäßigt 3 Euro können Radler an diesem Tour-Tag teilnehmen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.umweltbuero-lichtenberg.de
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[acc_item title=“Die Techno-Club-Tour“]
Stadtführungen zu den Standorten der Geschichte und der Zukunft elektronisch produzierten Musik in Berlin bietet Eberhard Elfert an. Hier führen die Touren durch Mitte, Prenzlauer Berg und Kreuzberg-Friedrichshain zu den Orten an, denen in den 90er Jahren die Techno-Bewegung ihren Lauf nahm. Auch wer wissen möchte, wo und wie in Berlin heute „richtig“ gefeiert wird, was Gentrifizierung bedeutet und sich für Architekturgeschichte interessiert, ist hier genau richtig.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.clubkultour.de
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[acc_item title=“Mit dem Rad zu den Sprayern“]
Die Fahrradtour „Streetart Berlin“ von „berlin on bike“ widmet sich der lebendigen Berliner Kunstszene jenseits von Museen und Galerien. Vom klassischen Graffiti bis zum urban farming werden auf dieser Radtour Projekte besucht, bei denen die Grenzen zwischen genehmigten und illegalen Exponaten verschwimmen. Die Guides erklären deren Bedeutungen und Botschaften. Jeweils freitags und sonntags startet die 3,5-stündige Tour über 14 bis 15 Kilometer zu unterschiedlich wechselnden Zielen und ist auch für Kinder geeignet.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.berlinonbike.de
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Weitere Informationen finden Sie unter:
www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/mobil/fahrrad
www.adfc-berlin.de
www.bvg-bike.de
Stefan Bartylla / Bilder: Thinkstock/iStock/monkeybusinessimages /drical
/ berlinonbike / Umweltstation Lichtenberg / Julia Wüst