In Moabit soll es bald einen George-Floyd-Platz geben. Auch ein Hatun-Sürücü-Platz, ein Hermann-Horwitz-Platz und ein Jana-Lange-Platz sollen kommen.
Insgesamt sollen sechs Sportplätze im Moabiter Poststadion nach Opfern rassistischer und extremistischer Gewalt benannt werden. Das hat das Bezirksparlament nun beschlossen. Kürzlich berichtete der rbb über die Initiative, die vom Berliner Athletik Klub 07 ausging und von der Linken-Fraktion im Bezirksparlament unterstützt wurde. Die offizielle Umbenennung soll bis zum 10. September erfolgen.
„Die neuesten rassistischen Morde auf der ganzen Welt, insbesondere aber in unserem Land prägt das Bild der Gesellschaft. Nicht nur die Verbrechen des Rechtsterrorismus, sondern auch der Alltagsrassismus bleibt ein ernsthaftes Thema – auch in Berlin. Berlin gehört sicherlich zu den tolerantesten und weltoffenen sowie vielfältigen Städte. Unser Motto lautet:„Vielfalt.Toleranz.Respekt“. Damit möchten wir auch unser soziales und politisches Engagement zum Ausdruck bringen“, heißt es in dem Antrag der Linken-Fraktion. Das Poststadion sei der perfekte Ort für diese Ehrung. „Zehntausende Besucher aus Familie, Leistungs-, Breiten- und Freizeitsport kommen unter normalen Bedingungen wöchentlich in den schönen Sportpark“.
Auslöser weltweiter Proteste
Die gewaltsame Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch den Ex-Polizisten Derek Chauvin hatte vor knapp einem Jahr die weltweiten „Black Lives Matter“-Proteste ausgelöst. Hatun Sürücü fiel im Jahr 2005 einem „Ehrenmord“ zum Opfer. Der Täter war ihr kleiner Bruder. Hermann Horwitz, der erste Mannschaftsarzt von Hertha BSC, wurde in Auschwitz ermordet. Jana Lange fiel am 9. Oktober 2019 dem Halle-Attentäter zum Opfer.
Datum: 27. April 2021, Text: red/kr, Bild: IMAGO/Matthias Koch