Der Senat will Tatsachen schaffen und den seit rund einem Jahr autofreien Abschnitt der Friedrichstraße dauerhaft vom motorisierten Verkehr befreien.
Das berichtete zuerst die Berliner Zeitung, die sich auf eine Aussage des Grünen-Politikers Stefan Lehmkühler beruft. Demnach habe Umweltsenatorin Regine Günther (auch Grüne) in einer Videokonferenz erklärt, das Projekt „Autofreie Friedrichstraße“ sei ein Erfolg und werde dauerhaft ausgeweitet.
Autofreier Abschnitt
Voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 will der Senat beim Bezirksamt Mitte die Teileinziehung für den motorisierten Individualverkehr beantragen. Zuletzt wurde das Pilotprojekt bis Ende Oktober diesen Jahres verlängert.
„Die Friedrichstraße soll dauerhaft ein attraktiver Aufenthaltsort für Menschen sein. Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs zeigen, dass die überwältigende Mehrheit der Passantinnen und Passanten eine autofreie Friedrichstraße bevorzugen. Wir möchten die Attraktivität dieses prominenten Berliner Ortes und seiner Umgebung gemeinsam mit den Berlinerinnen und Berlinern und den Anrainern neu gestalten, mit mehr Grün, mit Plätzen zum Bummeln und Verweilen – angepasst an die Klimaerhitzung, sehr gut erreichbar, aber ohne private Autos”, so Günther.
Auf dem Abschnitt zwischen Französischer Straße und Leipziger Straße können Berliner seit einigen Monaten entspannt einkaufen, radeln und Kaffee trinken. Nach einiger Kritik an den breiten Radwegen und wenig Platz für Passanten, wurde die Straße im Sommer noch einmal fußgängerfreundlicher gestaltet: Neue Sitzelemente, mehr Platz für die Gewerbetreibenden und Showcases sind Teil des neu gestalteten Abschnitts.
Gastronomen profitieren
Die seit Projektstart erhobenen Daten belegen laut Bezirksamt, dass die Luft an der Straße besser geworden ist. Zudem würden auch die Gastronomen und Anrainer von der Sperrung profitieren.
Das Projekt soll wegweisend sein für andere Einkaufsstraßen in der Stadt, wie etwa die Tauentzienstraße. Auch hier gibt es seit längerem Überlegungen, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen und den motorisierten Verkehr auf der Shoppingmeile zu reduzieren.
Text: kr, Bild: IMAGO/Hohlfeld