In Deutschland sind die Höhen von Bordsteinen gesetzlich ­geregelt. Foto: Imago/ingimage
In Deutschland sind die Höhen von Bordsteinen gesetzlich ­geregelt. Foto: Imago/ingimage

In Deutschland sind die Höhen von Bordsteinen gesetzlich ­geregelt. Nach der Technischen Regel für die Gestaltung und den Bau von Straßen (kurz: RStO) dürfen Bordsteine nicht höher als 10 cm sein. Das klingt an sich nicht viel.

Doch Menschen mit Behinderung haben oft das Problem, dass diese wenigen Zentimeter entscheiden, ob sie am Leben teilhaben können oder nicht. Darum benötigen diese Personen Rampen, um Kanten zu überwinden. Eine einfache und gute Idee dazu stammt aus Köln.

Bunte Rampen für Barrierefreiheit

Seit 2017 organisiert der Verein „Junge Stadt Köln“ Aktionen und hat mittlerweile über 100 Rampen aus Bausteinen gebaut. Die Idee stammt vom Berli­ner Aktivisten Raul Krauthausen, der für sich eine Rampe gebaut und dazu ein Video veröffentlicht hatte. Bei vielen Menschen liegen die Bausteine seit Jahren im Keller und verstauben. Mit dieser Idee lassen sich Barrieren sichtbar darstellen und abbauen. Dabei ist das Prozedere einfach. Die Geschäfte haben einen Hinweis an der Tür. Die Rampen liegen bereit und können bei Bedarf angebracht werden und ermöglichen so den Besuch von Menschen mit Behinderung.
Warum Rampen aus Bausteinen mehr als nur praktisch sind

Die Baustein-Rampen sind nicht nur praktisch, sie sind bunt und schaffen so Aufmerksamkeit auf ein Problem, dass für viele nicht greifbar ist. Außerdem kann nahezu jeder sie nachbauen, aufgrund der stabilen Struktur halten sie auch das Gewicht von Rollstühlen aus. Zudem wird hier bestehendes Material nachhaltig verwendet. Nicht zuletzt macht das Bauen Spaß, und man kann dabei ohne großen Aufwand etwas Gutes tun.

So baut man eine Rampe aus Bausteinen:
1. Die Basis jeder Rampe ist eine Basisplatte. Auf die Unterseite klebt man eine Matte aus Gummi. Diese verhindert das Verrutschen der Rampe.

2. Pro Zentimeter Höhe, der überwunden werden muss, wird die Rampe um fünf Zentimeter länger. Die maximal zu überwindende Höhe sollte 15 cm nicht überschreiten.

3. Die Steine werden Reihe für Reihe aufeinander gebaut. Wichtig dabei ist, dass zwischen den Steinen immer eine Schicht Kleber ist. Das verbessert die Haftung und verhindert das Auseinanderbrechen bei Belastung.

4. Bei der letzten Schicht sollte versucht werden, eine möglichst schräge Fläche zu bekommen. Das kann man mit vielen kleinen Stufen oder mit speziellen Steinen erreichen.
Um Steine zu sparen, empfehlen sich zwei schmale Rampen, anstelle von einer breiten ­Rampe. Diese sollte mindestens 20 Zentimeter breit sein, damit ein Abrutschen von der Rampe nicht zu einem Sturz führt.

Im Internet gibt es Anleitungen zu dem Thema, um die ­Rampen so zu bauen, dass sie auch wirklich sicher sind und dabei helfen, Barrieren zu beseitigen.