Auch in Marzahn-Hellersdorf sind illegale Autorennen ein Problem.
Illegale Autorennen finden in Berlin überall und zu fast jeder Tageszeit statt. Die meisten Raser erwischt die Berliner Polizei in den Innenstadtbezirken. Aber auch in Reinickendorf und in Spandau sind PS-Protzer mit lauten Motoren und breiten Reifen unterwegs. In Marzahn und Hellersdorf sind die bevorzugten Strecken dafür in der Landsberger Allee, entlang der Rhinstraße, über die Märkische Allee, auf der Allee der Kosmonauten und auf der B1 in Biesdorf.
Gefährliche PS-Protzer.
Senatsverwaltung veröffentlicht lange Liste
Eine Liste mit allen Straßen, auf denen in den vergangenen vier Jahren Autorennen in Berlin festgestellt wurden, beinhaltet eine Senatsantwort auf eine schriftliche Anfrage der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. In rund 1.200 Fällen hielt die Berliner Polizei seit 2017 die Stopp-Kelle raus, zündete den Radar-Blitz oder verschickte Vorladungen zum Verhör. Bis zu zehn Jahren Haft droht Rasern schließlich, die mit illegalen Autorennen Menschenleben gefährden – bei Unfällen, die aus solchen Wettrennen resultierten, wurden schließlich in den vergangenen drei Jahren zwei Menschen getötet. 19 Personen schwer und 44 Menschen leicht verletzt.
Neue Strategien sind notwendig
Zur Bekämpfung der Raser hat die Berliner Polizei jetzt neue Konzepte entwickelt. Um Rennverläufe zu ahnden, setzt sie vorwiegend auf den Einsatz mobiler Geschwindigkeitsüberwachungen. Hierzu schafft der Senat noch in diesem Jahr zwei weitere Geschwindigkeitsmessanhänger an, sodass zum Jahresende vier Messeinrichtungen im Stadtgebiet zum Einsatz kommen. Diese können unauffällig und leicht am Straßenrand abgestellt werden und liefern automatisch das Datenmaterial.
Mit Pfosten und Barken
In Sachen Fahrbahngestaltung möchte die Berliner Polizei in Zukunft neue präventive Maßnahmen ergreifen, heißt es in dem Papier aus dem Abgeordnetenhaus. So möchte man Bus- und Fahrradspuren auf breiten Fahrbahnen durch Pfosten oder Barken baulich trennen. Überholmanöver auf diesen Fahrbahnabschnitten seien dadurch gar nicht erst möglich und die Straßen als Rennstrecken dann auch nicht mehr tauglich. Solche Gestaltungen gebe es zum Beispiel in der Straße an der Hasenheide und in der Kantstraße. Hier konnten verbotene Kraftfahrzeugrennen fast vollständig vermieden werden.
Datum: 28. Oktober 2020, Bild und Text: Stefan Bartylla