Aktivisten von Extinction Rebellion bauen ein Protestcamp vor dem Bundeswirtschaftsministerium auf.
Aktivisten von Extinction Rebellion bauen ein Protestcamp vor dem Bundeswirtschaftsministerium auf. Foto: Christoph Soeder/dpa

In den nächsten Tagen dürfte es in Berlin Proteste von Klimaaktivisten geben, welche die Regierenden zu mehr Tempo im Kampf gegen die globale Erwärmung antreiben sollen.

Bürgerinnen und Bürger müssen in der Hauptstadt mit Störungen rechnen: An diesem Mittwoch möchte die Gruppe Extinction Rebellion, kurz XR, ein Protestcamp im Invalidenpark in Berlin-Mitte eröffnen. Am Donnerstag, Samstag und Sonntag sollen dann an diversen Orten Demonstrationen stattfinden. Außerdem sind Aktionen des zivilen Ungehorsams geplant, die vorher nicht öffentlich gemacht werden.

Letzte Generation folgt nächste Woche

Nächste Woche ist eine andere Gruppe an der Reihe: Für Mittwoch, 19. April, hat sich die Letzte Generation angekündigt. „Wir kommen nach Berlin, bringen die Stadt zum Stillstand, um die Regierung zum Aufbruch zu bewegen“, schreibt die Gruppe auf ihrer Webseite.

Beide Gruppen agieren unabhängig voneinander, vertreten aber vergleichbare Ziele. Sie fordern einen Bürger- bzw. Gesellschaftsrat mit gelosten Mitgliedern als Ergänzung zum Parlament. Extinction Rebellion will nach eigenen Angaben mit der „Frühlings-Rebellion“ auf den Artenschwund aufmerksam machen. Zu den Forderungen der Letzten Generation gehören Tempo 100 auf Autobahnen und ein neues 9-Euro-Ticket.

Blockaden und ziviler Ungehorsam

Sowohl Extinction Rebellion als auch die Letzte Generation wenden ähnliche Aktionsformen an, die sie als gewaltlos ansehen. Die Letzte Generation organisiert häufig Verkehrsblockaden, bei denen sich Aktivisten auf der Straße festkleben. Extinction Rebellion lädt zu «kreativen Aktionen des zivilen Ungehorsams». Dafür kann man im Protestcamp an Aktionstrainings teilnehmen.

Vor allem auf die Letzte Generation fokussierte sich in den letzten Monaten die Wut von blockierten Autofahrern. Vor allem ihr gegenüber äußerte auch die Politik ihr Unverständnis. Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt sie aber nicht als extremistisch und nicht gerichtet gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung ein.

Text: dpa