Die neue Straßenbahngeneration für Berlin ist jetzt buchstäblich in Arbeit. Am heutigen Montag begann im sächsischen Bautzen der Rohbau des ersten von insgesamt 117 Fahrzeugen. enstein erreichen konnten.“
Schon der erste Rohbau gehört zu einem der für Berlin neuen 50-Meter-Züge. Sie bestehen aus neun Wagenteilen, die Schritt für Schritt montiert werden. Der Aufwand allein dafür ist immens. In Zahlen ausgedrückt: Rund 7400 Einzelteile werden verwendet, dafür sind rund 6000 Schweißpunkte nötig. Die Gesamtlänge der Schweißnähte wird mehr als 5 Kilometer betragen.
Rückgrat aus Bautzen
Der Rohbau der Straßenbahn besteht aus Trägern, die unterhalb und seitlich des Wagenkastens verlaufen. An diesem Grundgerüst werden alle Elemente der Straßenbahn befestigt – mit Ausnahme der Fahrwerke. Er ist also so etwas wie das Rückgrat der Tram.
Vom Rohbau bis zur Fertigstellung werden alle Produktionsschritte an einem Standort erledigt. Nach der Lieferung und dem üblichen Abnahme- und Inbetriebnahmeprozess sollen die ersten Fahrzeuge 2023 in den Fahrgastbetrieb gehen.
Fünfzig Meter für die M4
Ein Rahmenvertrag sieht die Lieferung von bis zu 117 neuen Zweirichtungsfahrzeugen vor. Er umfasst Modelle in zwei Fahrzeuglängen, 30 und 50 Meter. Eine Berlin-Premiere feiern dabei die 50-Meter-Züge. Sie sollen auf der besonders stark nachgefragten Linie M4 eingesetzt werden, wo derzeit Fahrzeuge des Typs GT6 in Doppeltraktion fahren. Die 30-Meter-Versionen ersetzen die bisherigen GT6 vor allem im Südosten Berlins.
Das Mindestvergabevolumen für den Auftrag beträgt rund 350 Millionen Euro. Zusätzlich wurde eine Ersatzteilversorgung durch den Fahrzeughersteller für mehr als 30 Jahre vereinbart. Lieferungen aus dem Rahmenvertrag erfolgen bis 2033.
Text: red, Bild: BVG, Andreas Süß