Ausstellung: Rokoko-Schloss Schönhausen diente von 1966 bis 1990 als Gästehaus der DDR-Regierung.
Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland 1918 wurden viele Schlösser republikanisch genutzt, zumeist als Museum oder Verwaltungssitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung zweier deutscher Staaten sind einige Schlösser symbolisch aufgewertet worden, indem sie als repräsentativer Sitz der höchsten Staatsautorität oder aber als repräsentativer Ort für Staatsempfänge dienten, erstaunlicherweise sowohl in der bundesdeutschen Demokratie als auch in der sozialistischen DDR.
Vergleich der Systeme
Vom 1. April bis zum 3. Juli zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in Schloss Schönhausen in Pankow die Ausstellung „Schlösser für den Staatsgast – Staatsbesuche im geteilten Deutschland“. Dabei handelt es sich um eine gemeinsam mit der UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (Nordrhein-Westfalen) erarbeitete Schau, die vom 30. Juli bis 1. November auch in Schloss Augustusburg zu sehen sein wird. Die Schirmherrschaft übernimmt Bundespräsident Joachim Gauck. Die Ausstellung thematisiert die Staatsbesuche in der DDR und in der Bundesrepublik als Mittel der außenpolitischen Anerkennung, Etablierung und Selbstdarstellung beider Staaten ab 1949. In einem thematisch gegliederten Rundgang werden die beiden Repräsentationsorte zweier gegensätzlicher politischer Systeme miteinander verglichen. In Schloss Schönhausen stehen dafür auf drei Etagen 16 Schlossräume mit 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur Verfügung. Gezeigt werden Fotografien, Film- und Tondokumente sowie zahlreiche authentische Exponate. So verdeutlicht etwa eine Auswahl von Regierungsgeschenken, wie versucht wurde, den jeweiligen Gast mit Präsenten zu hofieren, ohne dabei eine Übereinstimmung in politischen Fragen zu bekunden.
Sondergebiet Niederschönhausen
Zum ersten Mal wird auch die Bedeutung des von der Staatssicherheit abgesperrten „Sondergebietes Niederschönhausen“ mit dem Schloss und seinen zahlreichen Nebengebäuden ausführlich dargestellt. Hier haben nicht nur die Staatsgäste gewohnt, hier fanden auch Ordensverleihungen, Empfänge und Pressekonferenzen statt.
Titelfoto: Staatsgeschenk der indischen Premierministerin Indira Gandhi anlässlich ihres DDR-Besuchs 1976, Modell des indischen Grabmals Taj Mahal
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Weitere Informationen
Öffnungszeiten:
1. April bis 3. Juli, täglich außer Montag, 10 bis 18 Uhr, Letzter Einlass um 17.30 Uhr
Eintritt:
6 Euro / ermäßigt 5 Euro, Familien: 12 Euro (zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder)
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red / Bild: Stiftung Deutsches Historisches Museum