Sorge um das täglich Brot: Das Bäckerhandwerk steht angesichts der beschlossenen Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde und ohnehin steigender Gas- und Strompreise vor harten Monaten.
Das Bäckerhandwerk gehört zu den energieintensivsten Branchen Deutschlands. Die 10.000 Betriebe des Landes stehen angesichts der Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde großen Herausforderungen gegenüber. Die Befürchtung des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks: Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise werden zahlreiche Unternehmer an den Rand des Ruins treiben.
Hohe Preise
Prognosen für das kommende Jahr sagen verdreifachte Strompreise und sogar verfünffachte Gaspreise voraus. Um diese Herausforderungen zu meistern, beriet sich jetzt Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, in einem Krisen-Meeting mit der Brotbotschafterin Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und Mitglied des Bundestages. Gemeinsam besprachen sie die aktuellen Sorgen und Nöte der Branche und diskutierten mögliche Lösungsansätze, die zeitnah umgesetzt werden müssen.
„Im Gegensatz zu anderen Branchen und Privathaushalten kann das Bäckerhandwerk kaum Energie sparen. Wir fordern daher eindringlich konkrete Hilfen der Bundesregierung – ohne ein Rettungspaket für unsere Betriebe wird es mit der Gasumlage ab Herbst nicht gehen!“ Auch Brotbotschafterin Connemann bestätigt diese Problematik: „In meiner Amtszeit habe ich bereits zahlreiche Handwerksbetriebe besucht, und viele wissen nicht, wie es weiter gehen soll. Die Verunsicherung ist groß und die Bäcker sind inzwischen hilflos.“
Keine Unterstützung der Bundesregierung
Ein Problem ist, dass das Bäckerhandwerk nicht unter das Energiekostendämpfungsprogramm, das als unterstützende Maßnahme für alle energieintensiven und systemrelevanten Unternehmen vorgesehen war fällt. „Für uns ist es unverständlich, wie die Bundesregierung das Bäckerhandwerk mit seinen rund 250.000 Beschäftigten alleine lässt und die Bäcker nicht wissen, wie sie auch in Zukunft Grundnahrungsmittel zu annehmbaren Preisen anbieten können“, so Schneider.
Außerdem lassen sich die meisten – sehr energieintensiven – Öfen in den Betrieben nur bedingt umrüsten. Auf viele Unternehmen kommen also entsprechend hohe Kosten zu.
Text: kr/red