Aktenstapel
Ein Staatsanwalt steht vor einem Stapel Gerichtsakten. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Mehr als sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod einer zweifachen afghanischen Mutter in Berlin stehen deren Brüder vor Gericht.

Die Anklage wirft den 27 und 23 Jahre alten Männern einen Mord aus niederen Beweggründen vor. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Brüder die 34-Jährige getötet haben, weil diese sich nicht den Moralvorstellungen der Familie unterworfen habe.

Prozess hat begonnen

Die beiden Afghanen sollen ihre Schwester am 13. Juli 2021 getötet, dann deren Leiche in einem Rollkoffer mit dem Zug nach Bayern gebracht haben und diese dort vergraben haben.

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt. Auch zum Prozessauftakt gab es ein großes Medieninteresse.

Die Angeklagten in dem Mordprozess sitzen seit Anfang August 2021 in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Verteidigung werden sie im Prozess von ihrem Schweigerecht Gebrauch machen.

Nebenkläger im Prozess

Die Frau und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Das Opfer hatte zwei Kinder im Alter von 10 und 14 Jahren.

Sie stehen unter der Obhut des Jugendamtes und sind als Nebenkläger im Prozess vertreten.

Der Vorsitzende Richter Thomas Groß bat am Mittwochvormittag zunächst um ein Innehalten für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine: «Frieden und Freiheit in der Welt sind das Wichtigste», sagte er.

Bislang hat das Gericht bis zum 12. August 35 weitere Prozesstage geplant.

Text: dpa