Die Osterkirche in der Samoastraße hat eine aktive Gemeinde. Bild: Martin Schwarz
Die Osterkirche in der Samoastraße hat eine aktive Gemeinde. Bild: Martin Schwarz

Vom U- und S-Bahnhof ­Wedding führt die Lindower Straße am anspruchsvollen Kino ­Sinema Transtopia (Hausnr. 20, sinematranstopia.com) vorbei zum Nettelbeckplatz mit der Brunnenstatue „Tanz auf dem Vulkan“. Unter den Gleisen hindurch leitet uns die Gerichtstraße an der kleinen Veranstaltungsstätte „Das Baumhaus“ (www.baumhausberlin.de) vorbei über die Panke.


Dem gemütlich dahinfließenden Flüsschen folgen wir Richtung Süden auf der Walter-Nicklitz-Promenade, benannt nach dem Berliner SPD-Politiker, der den Bezirk nach dem Krieg als Baustadtrat prägte. An der Schulzendorfer Straße verlassen wir den Pfad nach links. In der ­Grenzstraße gelangt man über ein Tor auf den Dorotheenstädtischen Friedhof II (Öffnungszeiten bis Ende August: täglich 8–20 Uhr), den man ausgiebig erkunden oder direkt durchqueren kann. Kurz vorm Eingangsgebäude liegt rechts das Ehrengrab des Komponisten Otto Nicolai (1810–1849), bekannt für die Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“.

An der Liesenbrücke stehen Mauersegmente

Die Liesenstraße führt nach links zu den Liesenbrücken und zum Berliner Mauerweg mit Mauersegmenten. Hier wie überall auf dieser Tour begegnet man immer wieder fahrenden Zügen jeder Couleur, sehr oft auf Brücken. Ein Stück die Gartenstraße entlang führt eine Treppe hoch in eine Grünanlage, die früher mal ein Ausläufer des Nordbahnhofs gewesen ist und dann zum Grenzstreifen wurde. Wir verlassen den Weg auf Höhe der Schwartz­kopffstraße nach rechts, passieren das ehemalige Stellwerk Nordbahnhof – hier befinden sich heute Büros, eine Akademie, Seminarräume und eine Event-Location (www.stellwerk-nordbahnhof.de) – , biegen links in ein Sträßchen ab, das rechts durch mehrere Durchgänge und an Lofts vorbei zur ­Chausseestraße leitet.

Gegenüber: das weite Gelände des Bundesnachrichtendiensts (BND). Links beginnt auf der anderen Straßenseite die Habersaathstraße, die uns zur Südpanke bringt. An der Hausnummer 57 befindet sich das Besucherzentrum des BND (Di–Fr 10–17 Uhr, keine Voranmeldung erforderlich, Eintritt frei, www.bnd.bund.de).

Links der Südpanke geht es am Heizkraftwerk Scharnhorststraße entlang zur Ida-von-­Arnim-Straße, sie führt links zum Hohenzollernkanal, der sich nach rechts durch den Nordhafen zieht. Dem Kanal folgen wir am Nordhafen-Vorbecken vorbei und unter der Sellerstraße hindurch, bis wir die Fennstraße vorsichtig überqueren und den Uferweg an einem Ruheplatz mit Sitzquadern über eine ­Treppe verlassen.

Über den Pekinger Platz und den Sprengelpark erreichen wir die Sprengelstraße. Hier steht sie: die eindrucksvolle Oster­kirche (Samoastr. 14, Wedding, Tel. 453 30 43, ostergemeindeberlin.de). Sie wurde in den Jahren 1910–1911 erbaut, nach Plänen der Berliner Architekten Georg ­Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe. Die dort ansässige evangelische Ostergemeinde ist sehr aktiv, mit Angeboten von der Krabbelgruppe bis zum Seniorentanz.

Wir kommen zum Sparrplatz mit einem großen Spielterrain, den wir über die ­Burgsdorfstraße verlassen. Am Prime Time Theater – bekannt für seine Endlos-Soap „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ (www.primetimetheater.de, bis 18.8. Sommerpause) – vorbei, kommen wir zur Müllerstraße. Kurz vor dem Bahnhof Wedding sei noch der Plattenladen „Moon Dance“ (Mo–Fr 10.30–14.30, Sa 10–13 Uhr, www.moon-dance-berlin.de) empfohlen, der viele gebrauchte und seltene CDs im Angebot hat. Für die 6,5 Kilo­meter lange Strecke werden etwa zwei Stunden benötigt.


Viele weitere unsere Berliner Erkundungen gibt es ab sofort auch auf Komoot zu entdecken – einfach folgen und die Strecken selbst nachspazieren.

Text: Martin Schwarz