Pillen
Beim Drug-Checking werden die Drogen genauer untersucht und das Gesundheitsrisiko minimiert. Bild: IMAGO/agefotostock

Mit mehr als zwei Jahren Verzögerung soll das Drug-Checking-Projekt in diesem Jahr starten. Zuvor müssen allerdings noch die entsprechenden Stellen besetzt werden.

Das lang angekündigte Projekt, bei dem mittels Drug-Checking die gesundheitlichen Risiken beim Drogenkonsum minimiert werden sollen, könnte noch in diesem Jahr starten. Zurzeit würden laut Senat „die letzten Arbeiten zur Vorauswahl der eingegangenen Bewerbungen“ stattfinden. Eigentlich sollte das Projekt bereits vor zwei Jahren starten, zuletzt war ein Beginn im Sommer anvisiert. Nun könnte es immerhin noch in diesem Jahr soweit sein.

Mehrjährige Verzögerung

Beim Drug-Checking können Drogenkonsumenten ihren Stoff durch Labore untersuchen lassen und so die genauen Inhaltsstoffe der Pulver und Pillen erfahren. Das soll unter anderem in Clubs oder bei Festicals angeboten werden. Auf einen entsprechenden Pilotversuch hatte sich der Senat bereits vor einigen Jahren geeignigt.

Denn noch immer sterben in jedem Jahr zahlreiche Menschen in Deutschland nach dem Konsum von Amphetaminen, Methamphetaminen, wie Crystal Meth oder verwandten Substanzen wie MDA, MDE oder MDMA. Ganz risikofrei ist der Konsum von Pillen und Co. niemals, so Experten. 2020 waren es mehr als 150 Menschen, die durch den Konsum verstorben sind. Ursache dafür war häufig, dass die Konsumenten nicht wissen, was genau in ihren Pillen, Pulvern oder Kristallen enthalten ist. In anderen Ländern, darunter Österreich, gibt es deshalb schon länger Möglichkeiten zum Drug-Checking. Nun will Berlin nachziehen.

Öffentlichkeit informieren

Wer seine Substanzen checken lässt, erhält nach 15 bis 30 Minuten Ergebnisse – dann sehen die Konsumenten, ob in ihrer Ecstasy-Pille noch andere psychoaktive Stoffe als MDMA enthalten sind, die mehr Risiken in sich bergen.

Sobald die Stellen besetzt sind, soll das Projekt direkt starten. „Es ist beabsichtigt, die breite Öffentlichkeit mittels einer Presse- bzw. Medienmitteilung zu informieren. Darüber hinaus können Informationen zum Projekt über eine eigens dafür eingerichtete Website abgerufen werden, sobald das Drugchecking startet“, heißt es vom Senat.

Zu den Trägern des Pilotprojekts gehören Straßensozialarbeit, Kontakt- und Anlaufstellen, Beratungsstellen sowie Drogenkonsumräume.

Text: kr